Moderatorin mit Strapsen im Bett: Karikatur sorgt für Sexismus-Skandal bei der Tour
Sie sind das Traumpaar bei der Tour de France: Frankreichs Radsport-Star Julian Alaphilippe (28) und die bekannte TV-Moderatorin Marion Rousse (29, France TV). Eine Karikatur der beiden hat jetzt für einen Sexismus-Skandal gesorgt.
Rousse, die früher selbst Profi-Radsportlerin gewesen ist, wurde in der Karikatur in der Zeitung „L’Humanité“ mit Strapsen und ohne Unterwäsche im Bett gezeigt. Neben ihr liegt ein sabbernder Alaphilippe. Sie fragt ihn: „Julian, könnten sie auf die Fragen von France TV antworten?“
Karikatur von TV-Moderatorin Marion Rousse sorgt für Sexismus-Skandal bei Tour de France
Das löste einen Sturm der Entrüstung aus. Marion Rousse meldete sich bei Twitter zu Wort: „Bin total ernüchtert. L’Humanité zieht ihren Namen immer mehr in den Dreck. Nur ohne den geringsten Respekt vor Frauen, vor der Frau selber, kann man sechs Jahre Sport-Berichterstattung am TV auf ein solches Niveau reduzieren.“
Der Co-Direktor von „L’Humanité“, Sébastien Crépel, reagiert so: „Wir teilen voll und ganz die Empörung über diese Zeichnung. Wir haben die Publikation schnell rückgängig gemacht. Sie widerspricht den Werten der Humanité, welche die Würde des Menschen und den feministischen Kampf im Vordergrund haben. Wir möchten uns bei Marion Rousse für die fehlende Aufmerksamkeit entschuldigen.“
Der Karikaturist Espé und der Kolumnist Antoine Vayer wurden entlassen. Letzterer hatte den Zeichner in Sozialen Medien verteidigt.
Tour-Skandal: Magazin entlässt zwei Mitarbeiter
„Mein Ziel war es absolut nicht, zu verletzen. Ich habe mir nichts Böses dabei gedacht, es ist nur eine Karikatur. Ich wollte bloß die Durchlässigkeit zwischen den Medien und dem Sport heraus erarbeiten“, erklärte Espé gegenüber AFP.
Das ging gründlich daneben. Für Julian Alaphilippe geht die Tour derweil weiter. Und seine Marion berichtet darüber für ihren TV-Sender.