Handball EM Till Klimpke DHB
  • Jubelpose: EM-Debütant Till Klimpke machte beim Sieg gegen Österreich ein starkes Spiel im deutschen Tor.
  • Foto: WITTERS

Nach Corona-Schock: Deutsche Handballer feiern zweiten EM-Sieg – und einen Helden!

Sie sind auf Kurs, immerhin. Deutschlands Handballer können nach dem zweiten Sieg im zweiten Vorrundenspiel praktisch für die EM-Hauptrunde planen. Nach einem erneuten Stotterstart in die 60 Minuten gewann die DHB-Auswahl das Prestige-Duell gegen Österreich erst am Ende souverän mit 34:29 (15:16). Größter Lichtblick: Der junge Keeper Till Klimpke. Sorgen bereiten die Abwehr und der Corona-Fall.

Die Nervosität war ihm anzumerken. Aber erst nach dem Spiel, beim Interview. „Ich bin ein bisschen überwältigt“, sagte Klimpke, der wie schon beim Auftaktsieg gegen Belarus (33:29) den Vorzug vor Andreas Wolff erhalten hatte.

Wenn Wolff der gesetzte Kisten-König ist, dann ist Klimpke der Paraden-Prinz – und spielte seine Rolle im zweiten Anlauf glänzend.

Handball-EM: Deutschland besiegt Österreich

Diesmal musste der EM-Debütant nicht schon nach elf Minuten und null Paraden aus der Kiste weichen, im Gegenteil. Der 23-Jährige spielte durch, lieferte 14 Paraden. „Ich habe nicht damit gerechnet, dass es so ein gutes Spiel wird.“ Von ihm.

Von den Kollegen gab es reichlich Lob. „Till hat das wahnsinnig gemacht“, fand Christoph Steinert und meinte: wahnsinnig gut. Für ihn war Klimpke der „Player of the Match“ und nicht Rechtsaußen Timo Kastening (9 Tore), der dazu gekürt worden war. Gleicher Meinung war auch Kastening: „Der Torwart hat uns heute das Spiel gerettet. Eigentlicher Spieler des Spiels: Till Klimpke!“

Till Klimpke stark im DHB-Tor, Andreas Wolff nur Zuschauer

Es waren vor allem seine Paraden, die das DHB-Team vor 1485 Zuschauern in Bratislava in der schwachen ersten Halbzeit im Spiel gehalten hatten. „Die Abwehr war extrem löchrig“, kritisierte Bundestrainer Alfred Gislason, der Angriff agierte lange zu statisch. „Die zweite Halbzeit war hinten wie vorne eine gut von uns.“

Vor allem der Endspurt war stark. Von 20:20 (40.) zog Deutschland über 24:21 (44.) und 30:26 (51.) davon zum verdienten Sieg, doch die erneuten Startschwierigkeiten seiner Mannschaft bereiten Gislason Kopfzerbrechen.

Julius Kühn: Corona-Fall macht DHB Sorgen, Wagner nachnominiert

Sorgen macht auch der Corona-Fall Julius Kühn. Nach einem positiven Test am Samstag ist der geboosterte Rückraumspieler im Quarantäne-Hotel isoliert, mit leichten Symptomen. Für ihn wurde Hendrik Wagner (24/Eulen Ludwigshafen) nachnominiert. Ob Kühn nach fünf Tagen freigetestet werden und ins Turnier zurückkehren kann, ist noch völlig unklar.

„Das war ein Schock für uns“, bekannte Mittelmann Luca Witzke. Kastening sprach von einer „Scheiß-Situation“. Die Sorge ist groß, dass es weitere positive Fälle gibt. Kurz vor dem Spiel gegen Österreich waren alle Tests negativ. Das kann sich ändern.  „Natürlich kann es jetzt jeden treffen“, weiß Witzke. Das gilt es dennoch bestmöglich auszublenden.

Timo Kastening spricht von einer „Scheiß-Situation“

Im letzten Vorrundenspiel am Dienstag gegen Polen (18 Uhr/ZDF) genügt ein Punkt für den sicheren Einzug in die Hauptrunde.

STATISTIK, Tore DHB: Kastening (9), Mertens (5), Heymann (5), Steinert (5/1), Häfner (3), Golla (3), Witzke (3), Zerbe (1); Zeitstrafen: 4/4

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