Neue TV-Bestmarke für deutsche Handballer – Dänen tönen vor WM-Kracher
Diese Mannschaft zieht die Massen an! Die deutschen Handballer haben mit ihrem dritten Spiel bei der Weltmeisterschaft noch mehr Zuschauer vor den Fernseher gelockt. Durchschnittlich 6,333 Millionen Menschen sahen den 29:22-Sieg gegen Tschechien in der ARD und sorgten für den Topwert des bisherigen Turniers. Das ergab starken einen Marktanteil von 28,9 Prozent.
Die nächste WM-Partie zum Start der Hauptrunde dürfte diese Bestmarke noch einmal toppen. Der Kracher am Dienstag gegen Gastgeber Dänemark (20.30 Uhr) läuft ebenfalls im Ersten. Kann die DHB-Auswahl den Angstgegner überraschen? Die jüngere Vergangenheit spricht klar dagegen.
Spielmacher Juri Knorr wollte von Revanche-Gelüsten nichts wissen: „Wir haben eine Rechnung mit uns selbst offen, dass wir nicht wieder so aussehen wollen wie in dem olympischen Finale.“ Vor 15.000 Zuschauern im Hexenkessel von Herning kommt es zur Neuauflage des Olympia-Endspiels, das die DHB-Auswahl vor rund fünf Monaten so peinlich deutlich verloren hatte (26:39).
Dänemark ließ Deutschland im Olympia-Finale keine Chance
„Die Karten werden neu gemischt“, sagte WM-Toptorjäger Renars Uscins. Dänemark werde „vielleicht den Heimdruck haben, wie wir es kennen von der Heim-EM im Vorjahr“. Auf die spezielle Atmosphäre freut sich der Rückraumspieler. „Wenn man die ganze Halle gegen sich hat, ist das etwas besonderes, richtig cool“, so Uscins: „Da freue ich mich extrem drauf.“
Ähnlich sieht es der im Vorrundenabschluss am Sonntagabend gegen Tschechien (29:22) überragende David Späth, der Torhüter kramte die Erinnerungen an das siegreiche olympische Viertelfinale gegen Frankreich vor 27.000 Zuschauern in Lille hervor. „Das gibt ein bisschen Lille-Vibes, als die ganze Halle im Spiel gegen Frankreich gegen uns war“, sagte Späth. Die Halle werde auch am Dienstag in Herning „brennen. Hoffentlich werden wir auch brennen und dagegen halten.“
15.000 Dänen werden die Halle „brennen“ lassen
Knorr kann es kaum erwarten, vor vollbesetzten Rängen den Partycrasher zu spielen. „Es ist einfach geil. Es ist für mich das Schönste“, sagte der 24-Jährige: „Natürlich ist es auch sehr schön in Köln oder in Berlin oder in Hamburg vor einer riesigen deutschen Kulisse zu spielen. Aber es hat auch was, in einem fremden Haus zu spielen. Den Favoriten zu ärgern. Das macht manchmal vielleicht ein bisschen mehr Spaß. Wenn es gut läuft.“
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Bei der Olympia-Lehrstunde im Sommer mutierte Welthandballer Mathis Gidsel mit elf Toren zum DHB-Schreck. Und der 25 Jahre alte Rückraumspieler von den Füchsen Berlin ist hochmotiviert, am Dienstag noch eins draufzulegen. „Für uns ist das eins der wichtigsten Spiele bei dieser WM. Fast alle in unserem Team spielen in der Bundesliga. Wir wollen nach Deutschland zurückkehren und sagen: Wir haben Deutschland geschlagen“, kündigte Gidsel selbstbewusst an.
Dänemark ist seit 31 WM-Spielen ungeschlagen
Dänemark ist aktuell die beste Mannschaft im Welt-Handball und peilt den vierten WM-Titel in Serie an. Seit mittlerweile 31 WM-Spielen sind die Skandinavier ungeschlagen. Und die bisherigen Auftritte in Herning machen Deutschland wenig Hoffnung, dass diese Serie ausgerechnet am Dienstag reißt. Erst 47:22 Algerien, dann 32:21 gegen Tunesien und 39:20 gegen die Italiener – der Titelverteidiger knackte in nur drei Spielen die 100-Tore-Schallmauer.
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„Das waren nicht die ganzen großen Tests“, sagte Gidsel und klang fast so, als wollte er die DHB-Auswahl ermutigen. „Deutschland gehört zu den Favoriten. In Andreas Wolff haben sie den X-Faktor im Tor. Wir müssen auch auf Renars Uscins aufpassen“, warnte Gidsel, nur um dem Olympia-Zweiten dann doch eine klare Ansage zu machen: „Hier in Herning sind wir schwer zu schlagen“. (la/sid)