Oleg Matytsin fordert als russischer Sportminister einen gerechten Wettkampf.
  • Oleg Matytsin erteilte den Grüchten um einen russischen Olympia-Boykott eine Absage.
  • Foto: imago/ITAR-TASS

Olympia-Boykott? Russlands Sportminister ändert seine Meinung

Seit dem beginn des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine gibt es immer wieder internationale Boykotte und Aktionen gegen die Teilnahme russischer Athleten. An den Olympischen Spielen 2024 dürfen sie dennoch unter Auflagen starten. Eine Situation, die wiederum in Russland für Diskussionen sorgt. Nun hat sich auch Sportminister Oleg Matytsin eingeschaltet.

Er hat sich gegen einen Boykott der Olympischen Spiele in Paris ausgesprochen. „Wir sollten uns nicht abwenden, uns verschließen oder diese Bewegung boykottieren“, sagte der 59-Jährige am Mittwoch der staatlichen Nachrichtenagentur „Tass“. „Wir sollten so weit wie möglich die Chance zum Dialog aufrechterhalten und an den Wettkämpfen teilnehmen.“

Matytsin will fairen Wettkampf – IOC erlaubt Olympia-Teilnahme

Für die Athleten und die russische Gesellschaft sei es „sehr wichtig, unseren Leuten die Möglichkeit zu geben, in einem gerechten Kampf zu zeigen, was für ein großartiges Sportland wir sind“, so der Politiker. Moskau könne keine „allgemeinen Empfehlungen“ für seine Athleten geben, führte Matytsin aus, da „jeder internationale Verband einen anderen Ansatz hat. Einige verbieten die Teilnahme komplett, andere lassen das Recht zur Teilnahme in einem neutralen Status zu.“

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Als Folge des Angriffskrieges auf die Ukraine gestattet das Internationale Olympische Komitee bei den Sommerspielen in Frankreichs Hauptstadt (26. Juli bis 11. August) Sportlerinnen und Sportlern aus Russland eine Teilnahme nur unter Auflagen. Eine Entscheidung, die Matytsin in einer ersten Reaktion im vergangenen Dezember als „diskriminierend“ bezeichnet hatte. Auch andere Stimmen aus Politik, darunter Staatspräsident Wladimir Putin, und aus dem Sport wollten einen Boykott zunächst nicht ausschließen.

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Aktive aus Russland und dem verbündeten Nachbarland Belarus können nur als neutrale Einzelathleten ohne Landesflagge, -farben und Nationalhymne in Paris zugelassen werden. Eine weitere Bedingung unter anderen: Sie dürfen den Krieg gegen die Ukraine nicht aktiv unterstützen. Sportler, die dem Militär oder den Sicherheitsbehörden angehören sowie Mannschaften aus beiden Ländern bleiben laut der Empfehlung des IOC von den Spielen ausgeschlossen. Ob die Kriterien zur Zulassung erfüllt sind, entscheiden verschiedene Prüfungskommissionen. (sid)

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