• Die Olympischen Spiele sollten eigentlich 2020 in Tokio stattfinden.
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Olympia erst 2021: Milliarden-Schaden & Termin-Chaos! Auch Top-Event in Köln betroffen?

Tokio –

Die neuesten Zahlen machen klar, dass die Entscheidung längst überfällig war. Die Corona-Pandemie hat weltweit für 390.000 infizierte Menschen gesorgt, 17.000 sind an den Folgen des Virus bisher verstorben. Um eine Ausbreitung zu verlangsamen oder gar zu stoppen, wurden nahezu alle Veranstaltungen abgesagt. Eine der größten nun auch: Die Olympischen Spiele finden erst 2021 in Tokio statt.

Einen genauen Termin gibt es noch nicht, aber er wird sich wohl an der Fußball-EM orientieren, die auch um ein Jahr verschoben  wurde und am 11. Juli 2021 enden soll. In diesem Jahr hätte Olympia am 24. Juli beginnen sollen, die Paralympics am 16. August.

Olympia-Verschiebung kostet über 5,4 Milliarden Euro

Nach langen Diskussionen hinter den Kulissen, wobei die Weltgesundheit, Sponsoren-, Ausrichterverträge, Versicherungsbedingungen und  Qualifikationsrichtlinien rund um das Sportfest mit 11.000 Teilnehmern im Fokus standen, hat nun Japan den entscheidenden Impuls für die Verlegung gegeben.

„Ich habe vorgeschlagen, die Spiele um ein Jahr zu verschieben, und IOC-Präsident Thomas Bach hat dem zu 100 Prozent zugestimmt“, sagte der japanische Ministerpräsident Shinzo Abe. Das IOC sprach von Gesprächen, die „freundlich und konstruktiv“ waren. Doch sie schmerzt gewaltig.
Und kostet viel Geld: 11,5 Milliarden Euro ist das offizielle Olympia-Budget des japanischen Organisations-Komitees (OK). Tatsächlich belaufen sich die Kosten aber wohl bei über 23 Milliarden Euro, inklusive Hotelbauten, Infrastruktur und sonstigen Maßnahmen Japans, um ein perfekter Gastgeber zu sein. Die Verlegung ins Jahr 2021 soll nun über 5,4 Milliarden Euro kosten. Das Land hatte sich auf mehrere hunderttausend Besucher aus der ganzen Welt gefreut.

DOSB hat schon eine Millionen für Olympia investiert

Beim Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) hält sich der Schaden im Vergleich zu Japan in Grenzen. Bisher wurden eine Millionen Euro für Personalund Sachkosten für die Spiele ausgegeben, so DOSB-Präsident Alfons Hörmann, der derzeit selbst in Quarantäne ist, weil sein Sohn positiv auf Corona getestet wurde.

Bach und auch die Japaner hatten bis vor wenigen Tagen nahezu krampfhaft am Termin festgehalten, doch der Druck wurde immer größer, Länder wie Kanada deuteten einen Komplett-Boykott an, zahlreiche Athleten waren entsetzt, dass die Spiele stattfinden sollten. Auch weil ein geregeltes Training derzeit nicht durchzuführen ist und auch das Dopingkontrollsystem nicht funktioniere wie sonst.

Olympia 2021: Die Welt soll wieder vereint werden

In der Verlegung sieht Denise Schindler (34, paralympische Radsportlerin) etwas Positives: „Nächstes Jahr ist der olympische Geist, die Welt zu vereinen, eine Riesenchance. Wir sehen, dass die Grenzen wieder geschlossen werden, um die Menschen zu schützen. Die Länder isolieren sich. Im Jahr 2021 können wir die Welt wieder vereinen. Das ist eine riesige Chance, die Olympia als Botschaft da senden kann. Dieses Jahr könnten wir diese Botschaft unter keinen Umständen senden.“

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Olympia-Verlegung sorgt für Termin-Chaos

Die Verschiebung der Fußball-EM (11. Juni bis 11. Juli 2021) und der Olympischen Spiele  sorgen nun für  Wirbel im weltweiten Sportkalender.  

Wann will das IOC die Spiele platzieren? 2021 ist eine Leichtathletik-WM in Eugene/Oregon geplant (6. bis 15. August). Die Schwimm-WM soll vom 26. Juli bis 1. August  in Fukuoka/Japan steigen. In Köln (Lanxess-Arena) und Berlin ist die Basketball-EM angesetzt (2. bis 19. September).  Ob diese Veranstaltungen stattfinden, ist nun fraglich.

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