Johannes Floors bei der WM in Paris 2023
  • Prothesen-Sprinter Johannes Floors (l.) gewann schon bei den Paralympics in Rio und Tokio Goldmedaillen und ist sechsfacher Weltmeister.
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Paralympics zur Primetime – aber ein Athlet kritisiert trotzdem ARD und ZDF

Bei den Sommerspielen in Paris werden erstmals paralympische Wettkämpfe im deutschen Fernsehen in der Primetime übertragen. Demnach überträgt die ARD am 2. September rund um das 100-Meter-Finale der Prothesensprinter Felix Streng und Johannes Floors sowie am 4. September im Rahmen der Weitsprung-Entscheidung von Markus Rehm jeweils von 20.15 bis 22.15 Uhr live. Auch die Eröffnungsfeier am 28. August (ZDF) und die Schlusszeremonie am 8. September (ARD) werden in der Primetime gezeigt.

„Wir finden es ganz toll, dass noch mehr Menschen die wunderbaren Leistungen unserer Athleten begleiten können“, sagte der deutsche Chef de Mission Karl Quade: „Wenn wir da um Viertel nach Acht auftauchen, hat man von Natur aus zwei bis drei Millionen Zuschauer.“ Dafür habe der Parasport „seit Jahrzehnten“ gekämpft, ergänzte Friedhelm Julius Beucher: „Da verspreche ich mir einen Riesenschub von.“

Paralympics: ARD und ZDF wollen 60 Stunden übertragen

Es gebe aber „immer noch Luft nach oben“, führte der Präsident des Deutschen Behindertensportverbandes (DBS) aus. Noch kritischer sieht es beispielsweise Floors. „Wenn die Übertragungszeiten immer in der Primetime wären, könnten wir darüber reden, dass es was Phänomenales ist“, sagte der Goldmedaillengewinner von Tokio.

„Da es aber wirklich nur zwei Sendungszeiten sind, weiß ich nicht, ob das ein wirklich gutes Signal ist, wenn man vorher auch noch damit wirbt und das irgendwie doch nicht so umsetzt“, führte er aus. Wenn er vergleiche, „was für die Olympischen Spiele möglich war und wenn man dann schaut, wie unsere Übertragungszeiten sind, ist eine deutliche Diskrepanz“.

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Insgesamt planen ARD und ZDF rund 60 Stunden Übertragung der Paralympics in Paris im linearen Fernsehen. „So groß war der Fokus auf den paralympischen Sport noch nie“, sagte die ARD-Programmchefin für die Paralympics, Mirjam Bach: „Wir wollen damit einen kleinen Teil zur besseren Inklusion von und zum größeren Verständnis für Menschen mit Handicap beitragen.“ (aw/sid)

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