Pius Paschke lächelt
  • Strahlemann Pius Paschke ist in der Form seines Lebens.
  • Foto: IMAGO/Eibner

„PiPaPos“: Die Erfolgs-Geheimisse des deutschen Tournee-Favoriten

Pius Paschke verlor nach all den Siegen ein wenig den Überblick. Wie viele Gelbe Trikots er denn nun besitze, wollte ZDF-Experte Severin Freund nach dem Dreifachsieg im Schwarzwald von seinem ehemaligen Teamkollegen wissen. Der zuckte nur mit den Schultern und grinste: „Keine Ahnung, ich habe sie nicht gezählt. Eins hab ich aber verschenkt, das weiß ich.“

Paschkes Wissenslücke ist kein Wunder, schließlich sind „PiPaPos“ – Pius-Paschke-Podestplätze also – längst Standard. Kurz vor der Vierschanzentournee hat der 34-Jährige für eine Skisprung-Euphorie gesorgt, wie sie es in Deutschland nach Sven Hannawald und Martin Schmitt selten gab. In Titisee-Neustadt wurde er von den Fans beinahe wie ein Fußballstar mit Sprechchören gefeiert.

Paschkes Bilanz ist aber auch zu gut. Drei Siege in Folge hatte aus deutscher Sicht zuletzt Freund im März 2015 geschafft. Fünf Siege in den ersten acht Wettkämpfen waren sogar noch keinem DSV-Adler vor ihm gelungen. Als einziger Springer des gesamten Feldes landete Paschke zudem bisher immer in den Top Ten. Und: Mit 676 Weltcup-Punkten hat er aktuell mehr als all seine Teamkollegen zusammen (662).

Paschke macht es mit Ingwer und schwarzem Humor

Wie macht er das nur? Vielleicht ist es ja der Ingwer. „Jeden morgen sitzt er da mit einem Messer und seinem Ingwer-Knollen. Ich glaube, er isst sie tatsächlich“, erzählte Teamkollege Philipp Raimund im ZDF. Andreas Wellinger hob derweil die Gelassenheit Paschkes hervor, Markus Eisenbichler dessen schwarzen Humor: „Den mag ich. Und er spielt sehr gut Gitarre. Wirklich.“

Pius Paschke springt von Sieg zu Sieg und ist Favorit bei der Vierschanzentournee. IMAGO/Eibner
Pius Paschke beim Skispringen
Pius Paschke springt von Sieg zu Sieg und ist Favorit bei der Vierschanzentournee.

Skispringen kann er freilich auch ganz gut. Mit Folgen: Auch beim Tournee-Auftakt in Oberstdorf wird Paschke das Gelbe Trikot des Führenden im Gesamtweltcup tragen und somit Topfavorit auf den Goldenen Adler sein. „Logisch nehmen wir die Favoritenrolle an. Sehr gerne sogar“, sagte Bundestrainer Stefan Horngacher bereits.

Bleibt nur noch das Tournee-Problem. Paschke hat bislang in jedem Winter seiner Karriere vor der Tournee deutlich besser abgeschnitten als danach. So auch im vergangenen Winter, als er auf den vier legendären Schanzen „nur“ die Plätze 11, 10, 36 und 8 erreichte.

DSV-Adler trotzt der hohen Erwartungshaltung

„Ich habe letztes Jahr eine für mich sehr hilfreiche Tournee gehabt. Aus der habe ich sehr viel mitnehmen können. Darauf will ich aufbauen“, sagte Paschke in Titisee-Neustadt. Die nun deutlich gestiegene Erwartung mache ihm nichts aus: „Ich freu mich wirklich drauf. Ich bin ganz positiver Dinge, dass ich da meine Sachen ordentlich abrufen kann.“

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Zunächst aber wartet an kommenden Wochenende noch die Generalprobe in der Schweiz. In Engelberg feierte Paschke in der vergangenen Saison seinen ersten Weltcupsieg, inzwischen steht er bei sechs. Ob ihm die Rolle des Vorfliegers gefalle, wurde der Routinier aus dem bayerischen Kiefersfelden noch gefragt. „Ich habe das ja jahrelang den anderen überlassen“, sagte Paschke und grinste erneut: „Daher mach das jetzt mal i.“ (sid/tm)

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