Protest von Vettels Pannen-Team: Ralf Schumacher: „Ferrari soll die Klappe halten!“
Auf der Strecke blamiert Ferrari-Teamchef Mattia Binotto den degradierten Vierfach-Weltmeister Sebastian Vettel mit seiner Roten Gurke. Motorschaden im dritten Training, nur 12. Startplatz im Qualifying zum zweiten Silverstone-GP „70 Jahre Formel 1“ (Sonntag, 15.10 Uhr, RTL & Sky). Eine Schande.
Vettel sagte völlig frustriert: „Ich habe alles aus dem Auto rausgeholt und war zufrieden mit meinen Runden. Aber mehr war nicht drin.“ Er hofft erneut aufs Rennen: „Unsere Renn-Pace sollte besser sein. Morgen ist ein neuer Tag.“
Formel 1 in Silverstone: Sebastian Vettel völlig frustriert
Dabei schaffte es Binotto-Liebling Charles Leclerc locker in die Top Ten. Doch dann strandete auch der Monegasse nur auf Rang acht. Vorne steht im Jubiläums-Grand-Prix ausnahmsweise nicht Weltmeister Lewis Hamilton.
Sein mit einem neuen Mercedes-Vertrag ausgestattete Edelhelfer Valtteri Bottas schnappte dem Briten die Pole Position weg.
Valtteri Bottas schnappt Lewis Hamilton die Pole weg
Sensations-Dritter wurde Nico Hülkenberg in der rosa Mercedes-Kopie von Racing Point. Was für eine Genugtuung nach seinem durch einen Motorschaden verhindertes Formel-1-Comeback am Vorsonntag.
Jetzt kann er vom dritten Startplatz endlich seinen 177 Rennen andauernden Podiumsfluch brechen. „Das sind wirklich verrückte Tage für mich. Ich bin ehrlich gesagt etwas überrascht, hier zu stehen“, sagt Hülkenberg.
Dritter! Nico Hülkenberg will seinen Podiumsfluch brechen
Aber der Emmericher habe „Blut geleckt“: „Ich werde von da vorne natürlich alles geben und werde versuchen, das Auto auf der Strecke halten.“
Mit einem Protest gegen Hülks „Pink Panther“ blamiert sich Ferrari hinter den Kulissen. Dabei war die Scuderia selbst mit seinem Schummel-Motor dank des Geheim-Abkommens mit der FIA straffrei davon gekommen.
Ferrari kam mit seinem Schummel-Motor straffrei davon
Der Streit um die Kopier-Affäre eskaliert im Fahrerlager vor den Feierlichkeiten zum 70. Geburtstag der Formel 1 – sehr zum Ärger von Rechteinhaber Liberty Media.
Trotz der Strafe gegen Racing Point (400.000 Euro und Abzug von 15 WM-Punkten) für das illegale Kopieren der Bremsbelüftungen des 2019er-Mercedes W10 fordern die Rivalen Ferrari, Renault, McLaren und Williams eine härtere Bestrafung.
Formel-1-Teams protestieren gegen Racing Point
Denn trotz des vom FIA-Delegierten Nikolas Tombazis (52) nach erneuter Prüfung der Bremsbelüftungen festgestellten illegalen Kopierprozesses darf Racing Point sie in dieser Saison weiter nutzen.
„Das ist wie bei einem Eisberg, im Moment handelt es sich nur um die Spitze des Eisbergs“, behauptet Binotto, dass Racing Point noch mehr Teile von Mercedes zum Kopieren erhalten habe als nur die Bremsbelüftungen.
Das dementieren Racing-Point-Teamchef Otmar Szafnauer und der als Aston-Martin-Teilhaber doppelt verdächtige Mercedes-Kollege Toto Wolff (48).
McLaren-Boss: „Das ist kompletter Mist“
Doch McLaren-Geschäftsführer Zak Brown schimpft über seine künftigen Mercedes-Kollegen: „Sie haben behauptet, den Wagen nur anhand von Fotos kopiert zu haben. Wenn man aber das FIA-Dokument liest, wird klar, dass das kompletter Mist ist.“
Szafnauer schießt zurück: „Ich bin überrascht, wie wenig Zak von Technik versteht. Wir haben die Bremsbelüftungen im Jahr 2018 von Mercedes legal erworben und uns davon für die aktuellen inspirieren lassen.“
Ferrari-Teamchef misstraut dem Mercedes-Klüngel
Natürlich misstraut auch Binotto dem Mercedes-Klüngel und fordert die FIA zum Durchgreifen auf: „Es geht um das ganze Konzept des Kopierens. Dürfen wir oder dürfen wir nicht ein ganzes Konzept kopieren.“
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Doch auch der Ferrari-Pinocchio fängt sich einen Konter von Szafnauer. Er wirft der Scuderia Schummelei mit den Kundenteams vor: „Haas ist schon 2015 mit einem gebrauchten Ferrari gefahren.“
Ralf Schumacher: „Ferrari sollte die Klappe halten“
Und auch Sky-Experte Ralf Schumacher findet: „Bei der Thematik Racing Point sollte Ferrari die ersten sein, die die Klappe halten.“ Das saß.