Reit-Skandal bei Olympia: Schleu zahlt 500 Euro, Verfahren eingestellt
Nach dem Eklat im Modernen Fünfkampf ist das Ermittlungsverfahren wegen angeblicher Verstöße gegen das Tierschutzgesetz bei den Olympischen Spielen in Tokio gegen Annika Schleu eingestellt worden. Das teilten ihre Rechtsanwälte am Dienstag mit.
Die 31-Jährige wird 500 Euro an eine gemeinnützige Einrichtung zahlen, hieß es weiter. Damit werde das Ermittlungsverfahren von der Staatsanwaltschaft Potsdam gegen eine geringe Geldstrafe „endgültig abgeschlossen“.
Die Einstellung des Verfahrens stelle „weder ein Schuldanerkenntnis seitens Frau Schleu dar noch wurde hierdurch die Schuld unserer Mandantin festgestellt beziehungsweise ein hinreichender Tatverdacht bestätigt“, schrieben Schleus Anwälte. Die Mandantin habe sich „in Übereinstimmung mit der Staatsanwaltschaft aus rein verfahrensökonomischen Gründen für eine Einstellung des Ermittlungsverfahrens auf diesem Wege entschieden“.
Was ist in dieser Woche im Volkspark passiert? Jeden Freitag liefert Ihnen die Rautenpost Analysen, Updates und Transfer-Gerüchte – pünktlich zum Wochenende alle aktuellen HSV-News der Woche kurz zusammengefasst und direkt per Mail in Ihrem Postfach. Hier klicken und kostenlos abonnieren.
Schleu hatte in Tokio auf Goldkurs gelegen. Beim Springreiten blockte das ihr zugeloste Pferd Saint Boy jedoch ab. Schleu versuchte unter Tränen, das Tier mit Sporen und Gerte zurück in den Parcours zu bringen. Bundestrainerin Kim Raisner animierte ihre Athletin zusätzlich mit umstrittenen Zurufen und einem Faustschlag gegen das Pferd.
Tierquälerei im Reitsport?
Schleu sei weiter „an einer Fortführung der Diskussion zum Schutz von Tieren, speziell Pferden in- und außerhalb des Sports“ gelegen, teilten ihre Anwälte mit: „Die weitere Diskussion um den Schutz von Pferden im Sport sollte nicht auf dem Rücken von Frau Schleu ausgetragen werden, sondern innerhalb der zuständigen Verbände fortgesetzt werden.“
Das könnte Sie auch interessieren: Historisch: Bei Olympia in Tokio startet wohl erstmals eine Transgender-Athletin
Der Weltverband UIPM hatte aus dem Vorfall bereits Konsequenzen gezogen und angekündigt, das Springreiten aus dem Programm des Fünfkampfs zu streichen. Nach den Sommerspielen 2024 in Paris soll die Disziplin durch eine neue ersetzt werden. (SID/lp)