Yalemzerf Yehualaw gewinnt beim Hamburg-Marathon
  • Die Äthiopierin Yalemzerf Yehualaw überragte beim Hamburg-Marathon.
  • Foto: WITTERS

Rekord-Party bei Marathon in Hamburg: Äthiopierin sorgt für Sensation

Nach zwei Jahren der Absagen und Verschiebungen ist die 36. Auflage des Hamburg-Marathons zum Rekordrennen geworden. In einem spannenden Duell siegte bei den Männern Cybrian Kotut aus Kenia in 2:04:47 Stunden vor Debütant Stephen Kissa aus Uganda, der sich um eine Sekunde geschlagen geben musste. Das Duo blieb deutlich unter dem bisherigen Streckenrekord des Weltrekordlers Eliud Kipchoge von 2:05:30 Stunden aus dem Jahr 2013. Beim bisher schnellsten Marathon-Rennen in der Hansestadt unterboten selbst Workineh Tadesse (Äthiopien/2:05:07) als Dritter und Victor Kiplangat (Uganda/2:05:09) als Vierter die Bestmarke von Kipchoge.

„Ich bin sehr glücklich, das Wetter war perfekt“, jubelte Kotut, nachdem er sich 40.000 Euro gesichert hatte, und kündigte sogar an: „Ich glaube, ich kann noch besser werden.“

Hamburg Marathon: Yalemzerf Yehualaw siegt in Rekordzeit

Überstrahlt wurde das Ergebnis bei den Männern jedoch von Yalemzerf Yehualaw. Die Äthiopierin gewann bei den Frauen und strich sogar 25.000 Euro mehr ein – denn neben der Siegprämie und jener für den Streckenrekord zauberte die erst 22-Jährige das schnellste jemals gelaufene Wettkampf-Marathon-Debüt auf den Asphalt. Mit einer Zeit von 2:17:23 Stunden lief sie unglaubliche neun (!) Minuten schneller als die Zweite und unterbot die bisherige Hamburger Bestmarke von Meselech Melkamu aus dem Jahr 2016 um viereinhalb Minuten. „Ich hatte keine Schwierigkeiten, alles lief recht leicht“, resümierte Yehualaw. „Das Timing lief wie geplant.“


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Bei den deutschen Frauen zeigte sich Deborah Schöneborn nach Verletzungscomeback „total zufrieden“ über Rang neun. „Hamburg war mega, ich habe überall meinen Namen gehört“, schwärmte die 28-Jährige von der Kulisse. Zudem freute sich Kristina Hendel als Fünfte über persönliche Bestleistung (2:27:29), sie blieb damit unter der WM- und EM-Norm. „Es war echt hart heute, auch mental“, sagte die in Kroatien geborene 25-Jährige, die bald für Deutschland an den Start gehen will. „Ich habe schon auf dem 18. Kilometer Krämpfe bekommen.“

Philipp Pflieger muss Hamburg Marathon vorzeitig beenden

Sie zog aber durch – anders als Philipp Pflieger, der vereinsmäßig beim Laufteam Haspa Marathon Hamburg ansässig ist. Wegen Rückenproblemen war für den 34-Jährigen nach 30 Kilometern Schluss, seine Teilnahme an der EM in München (15. bis 21. August) ist wohl passé. Starke Geste: Kurz vor seinem Ausstieg gab er der eigentlich zweiten deutschen Hoffnung noch ein paar ermutigende Worte mit auf die Strecke.

Johannes Motschmann (27) biss sich durch, blieb mit 2:17:08 (Rang 25) aber deutlich unter der avisierten Norm für die WM im Juli in Eugene/USA (2:11:30). Im Endspurt musste der gebürtige Hamburger den Status als bester Deutscher noch an Florian Röser abgeben, der als Debütant überraschend 21. wurde.

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„Für ein Debüt kann ich sehr zufrieden sein, darauf kann ich aufbauen“, konstatierte der 29-Jährige, der nicht einmal Profi ist, sondern derzeit an der Uni Konstanz im Bereich Volkswissenschaften promoviert. Eine weitere schöne Randnotiz an diesem schönen Tag für die gesamte Stadt. (tim)

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