Alexander Zverev beim Aufschlag
  • Alexander Zverev zeigte sich auch im Halbfinale in bärenstarker Verfassung.
  • Foto: WITTERS

Sauna-Sieg! Zverev bleibt cool und sorgt für Lacher mit Aussage über Freundin Sophia

Was für eine Machtdemonstration! Alexander Zverev hat auch im Halbfinale seines Heim-Turniers am Hamburger Rothenbaum sein bestes Tennis ausgepackt und extrem souverän das Endspiel erreicht, in dem er an diesem Sonntag um 15 Uhr auf den französischen Shootingstar Arthur Fils treffen wird. Sein Halbfinal-Gegner Pedro Martinez, den er auf dem mit 9500 Zuschauern gefüllten Center Court in nur 84 Minuten mit 6:2, 6:4 vom Platz fegte, konnte ihn zu keiner Zeit gefährden.

Zverev schlug wie schon bei seinem Viertelfinal-Erfolg gegen den Chinesen Zhizhen Zhang herausragend gut auf, servierte schon in seinem ersten Aufschlagspiel drei Asse, am Ende waren es 13. Der Weltranglistenvierte agierte zudem druckvoll von der Grundlinie und variantenreich. Nach 29 Minuten hatte er den ersten Satz für sich entschieden.

Rothenbaum-Fans feiern Zverev mit La Ola

Erst beim Stand von 6:2, 1:0 musste Zverev zum ersten und einzigen Mal einen Breakball abwehren – und tat das mit seinem neunten Ass. Die Fans, die sich bei sengender Hitze (30 Grad im Schatten, wer einen Platz in der Sonne hatte, war nicht zu beneiden) tausendfach Luft zufächelten, waren begeistert vom Spiel des Lokalmatadoren, auch wenn sich einige von ihnen vielleicht auch über ein spannenderes Match gefreut hätten, nachdem schon das erste Halbfinale eine überdeutliche Angelegenheit war. Fils hatte den Argentinier Sebastian Báez in nur 66 Minuten mit 6:2, 6:2 vom Platz geschossen.

Zumindest gab es mit dem Interview auf dem Platz aber noch eine humorvolle Zugabe, nachdem die Fans Zverev erst mit Sprechchören und dann mit „La Ola“ gefeiert hatten. „Danke, dass du mich erinnert hast, dass ich richtig alt werde“, entgegnete Zverev Stadionsprecher Matthias Killing, der ihn auf sein erstes Halbfinale in Hamburg vor zehn Jahren ansprach. „Es ist unglaublich. Es macht unfassbar viel Spaß vor solchem Publikum zu spielen, bei solchem Wetter. 30 Grad in Hamburg, das hat man auch nicht jeden Tag. Lasst uns morgen noch mal zusammen Gas geben“, rief der Star des Turniers dann den Fans entgegen.

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Anschließend gab Zverev dann noch einen Einblick in das Familienleben im Elternhaus in Lemsahl-Mellingstedt, wo in dieser Woche der gesamte Clan untergebracht ist. „Ich schlafe bis halb eins jeden Tag. Das tue ich aber auch im Hotel immer“, sagte er und fuhr fort, indem er auf die eher klassische Rollenverteilung aufmerksam machte: „Mama macht Frühstück oder Sophia, also jemand, der Lust auf Küche hat.“ Die Fans johlten. Er selbst sei für die Küche schlicht nicht zu gebrauchen, würde da Mutter Irina oder Freundin Sophia Thomalla wohl nur im Weg rumstehen. „Jeder hat seine Aufgabe bei uns. Ich gehe eher mit den Kindern Trampolin springen“, sagte der Onkel der beiden Söhne von Bruder Mischa. „Aber meine Aufgabe ist vor allem Tennis spielen.“

Zverev hat eine 2:0-Bilanz gegen Final-Gegner Fils

Und am Sonntag wird er das also im Finale gegen den gerade erst 20 Jahre alt geworden Fils, der mit einem Turniersieg in Hamburg erstmals in die Top 20 der Weltrangliste vordringen würde. Fils ist der jüngste Spieler in den Top 50 und das größte Talent des Welttennis. Im vergangenen Jahr war es erstmals zum direkten Duell mit Zverev gekommen, das der Hamburger 6:2, 6:4 gewann. Auch das zweite Duell im westfälischen Halle vor einigen Wochen entschied der 27-Jährige für sich (6:7, 6:3, 6:4).

Zverev kann als erster Deutscher seit 1949 Titel verteidigen

Sollte heute auch das dritte Duell an den Olympasieger von Tokio gehen, wäre Zverev in Hamburg der erste Spieler seit dem Georgier Nikoloz Basilashvili (2018/19), der seinen Titel verteidigen könnte – und der erste Deutsche seit Gottfried von Cramm (1948/49). Er hätte zudem unter Beweis gestellt, dass er in Paris, wo am kommenden Samstag das olympische Tennis-Turnier im Stade Roland Garros beginnt, zu den ganz großen Favoriten zählen würde. Von den Knieproblemen, die ihn Anfang dieser Woche noch sehr plagten, war außer der großen Bandage und der Tatsache, dass Zverev sich bei den Seitenwechseln weiterhin nicht hinsetzt, am Freitag und Samstag nichts mehr zu sehen.

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