Juri Knorr im Zweikampf mit Ludovic Fabregas
  • Für Juri Knorr (r.) und das DHB-Team war gegen Frankreich und Ludovic Fabregas Schluss.
  • Foto: imago/Newspix

„Ein großer Kampf“: Handballer verpassen WM-Sensation gegen Frankreich

Hängende Schultern, leere Blicke, schwere Herzen. Endstation Sehnsucht in Danzig. Deutschlands Handballer haben die Sensation verpasst, mussten sich im WM-Viertelfinale dem Olympiasieger und Rekordweltmeister Frankreich mit 28:35 (16:16) geschlagen geben. 40 Minuten lang war die DHB-Auswahl absolut auf Augenhöhe, das Halbfinale schien greifbar. Doch dann ging der deutschen Mannschaft die Luft aus …

„In der zweiten Halbzeit haben wir zu viele Fehler gemacht. Wir müssen dieses Spiel erst mal verdauen“, haderte Trainer Alfred Gislason am ZDF-Mikrofon, setzte aber hinzu: „Ich bin sehr stolz auf die Jungs, sie haben alles gegeben.“ Kapitän Johannes Golla erklärte: „Das Ergebnis fällt etwas zu hoch aus, es war ein großer Kampf von uns. Aber wir nutzen die Chancen nicht so wie man es tun muss, um ein Halbfinale zu erreichen.“

Der deutschen Mannschaft war vor rund 6000 Zuschauenden und überraschend wenigen deutschen Fans in der  halbvollen Ergo-Arena ein Start nach Maß gelungen. Von Beginn an lagen Gislasons Mannen in Führung, bauten diese angeführt von einem starken Juri Knorr und dank frühen fünf Paraden von Andreas Wolff auf 8:5 (10.) und 11:7 (16.) aus.

Beeindruckend, was das DHB-Team in der Anfangsviertelstunde der Abwehr leistete und wie konzentriert und konsequent die Angriffe ausgespielt wurden.

Deutschland scheidet im WM-Viertelfinale aus

Leider häuften sich dann die Fehler, die die Franzosen eiskalt ausnutzten und mit einem 4:0-Lauf ausglichen (11:11/19.). Doch Knorr & Co. fingen sich schnell, waren voll im Spiel und absolut auf Augenhöhe. Zur Halbzeit war die Sensation im Bereich des Möglichen.

Nach der Pause erspielte sich das DHB-Team eine 20:18-Führung (36.), doch Tempo und Power aus dem Rückraum ließen nach, es häuften sich ungenaue Würfe und technische Fehler, was zu einem erneuten 5:0-Lauf des Favoriten führte (20:23/42.) – sieben Minuten blieb Deutschland ohne Tor. Vor allem der bei dieser WM bis dato überragende Knorr hatte zahlreiche Fehlversuche. Den Deutschen schwanden sichtlich Energie und Mut.

Platz fünf ist noch drin für die DHB-Auswahl

Die abgezockten Franzosen sagten „Merci“ – und zogen entscheidend auf 29:24 (52.) davon. Am Ende wurde es deutlich. Das tat doppelt weh. Der Medaillentraum ist ausgeträumt – aber die WM ist für Deutschland noch nicht ganz vorbei. Freitag spielt die DHB-Auswahl in Stockholm in der Platzierungsrunde gegen Ägypten, im Falle eines Sieges am Sonntag um Platz fünf, bei einer Niederlage um Platz sieben.

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