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Eishockey-Star Sebastian Furchner von den Grizzlys Wolfsburg
  • Sebastian Furchner gab am Morgen nach seinem Horror-Crash in die Bande Entwarnung.
  • Foto: IMAGO/Eibner

Schockmoment: DEL-Legende knallt in Bande und verliert Bewusstsein

Plötzlich war es still in der Wolfsburger Arena. Die 3500 Zuschauer hielten den Atem an, als Sebastian Furchner nach einem Crash mit dem Kopf in die Bande reglos auf dem Eis lag. Die Sanitäter eilten herbei, die Spieler stellten sich als Sichtschutz vor den bewusstlosen Grizzlys-Kapitän, der übertragende Sender MagentaSport verzichtete auf Zeitlupen – Erinnerungen an das Drama um Christian Eriksen bei der Fußball-EM wurden wach.

Am nächsten Morgen gab der 39-Jährige, der seine Eishockey-Karriere wegen chronischer Schmerzen nach den Playoffs beenden und noch einmal einen letzten Anlauf auf den Meistertitel nehmen wollte, Entwarnung. Es gehe ihm „den Umständen entsprechend gut“, twitterte Furchner mit Foto aus dem Krankenhaus, er werde „für weitere Untersuchungen zunächst im Klinikum bleiben“.

Das 5:0 des Vizemeisters im ersten Viertelfinale gegen die Fischtown Pinguins geriet auch bei seinen Mitspielern zur Nebensache. „Da rückt der Sport auf jeden Fall kurzzeitig in den Hintergrund. Das ist größer als so ein Spiel“, sagte Nationaltorwart Dustin Strahlmeier und sprach von einem „Gänsehaut-Moment“.

Sebastian Furchner: Horror-Crash in der DEL in Wolfsburg

Am Dienstag (19.30 Uhr) soll aber bei der zweiten Partie in Bremerhaven wieder Eishockey im Mittelpunkt stehen, teilte Furchner seinen Teamkollegen mit. Der Kapitän sei der Letzte, der wolle, dass „wir wegen ihm den Kopf in den Sand stecken“, meinte Strahlmeier.

Schon vor seinem 1119. Spiel in der Deutschen Eishockey Liga (DEL) hatte Furchner im Blickpunkt gestanden. „Wir für euch, ihr für uns, alle für Furchi“, forderten die Wolfsburger Fans auf einem großen Spruchband. Der 54-malige Nationalspieler hatte vor zweieinhalb Wochen angekündigt, nach 20 Jahren in der DEL nach dem Saisonende seine Schlittschuhe an den Nagel zu hängen – wegen chronischer Schmerzen und Nervenproblemen in den Beinen und Füßen. Er wolle sich „nicht einfach durchschlagen, denn ich will das Spiel, das ich liebe, nicht betrügen“, sagte er vor dem Playoff-Start.


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Nach sechs erfolglosen Endspielteilnahmen mit den Kölner Haien und den Grizzlys wollte er noch ein allerletztes Mal nach dem Silberpokal greifen. Jetzt droht ihm die Zuschauerrolle. „Wir spielen für ihn“, sagte Verteidiger Björn Krupp dem NDR: „Wir wünschen ihm schnelle, gute Besserung.“

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Eigentlich sollte Furchner nach dem Spiel sofort nach Hamburg gefahren werden, um im Sportclub im NDR über sein bevorstehendes Karriereende und seine letzten Playoffs zu sprechen. Stattdessen fand er im Krankenhaus langsam wieder zu sich. (sid/pfe)

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