Schreckliche Szenen beim Bahnrad: Sprinterinnen fliegen in Zuschauerränge
Ein schlimmer Unfall in Hochgeschwindigkeit hat die Radsportszene in Aufruhr versetzt. Bei der Champions League im Londoner Velodrom Lee Valley VeloPark gerieten die deutsche Sprinterin Alessa-Catriona Pröpster und die britische Olympiasiegerin Katy Marchant im Keirin aneinander und schossen über die Bahn hinaus in die Zuschauerränge. Die Organisatoren brachen daraufhin die Veranstaltung am Samstagabend ab.
Pröpster (23) kam anscheinend glimpflich davon und konnte zehn Minuten nach dem Crash bereits selbstständig die Unfallstelle verlassen. „Das war schon ein Horror-Crash. Wir haben telefoniert. Es ist erst einmal alles okay. Es ist nichts gebrochen. Sie hat sicherlich unter Schock gestanden. Zum Glück ist alles in Ordnung“, berichtete Heimtrainer Frank Ziegler.
Katy Marchant erleidet Knochenbrüche im Unterarm
Marchant (31) musste ins Krankenhaus eingeliefert werden, dort wurden Frakturen an Elle und Speiche im rechten Unterarm diagnostiziert. Außerdem renkte sie sich zwei Finger bei dem Sturz aus. Auch vier Zuschauer mussten behandelt werden. Nach Informationen des übertragenden Senders Eurosport seien die Verletzungen aber nicht schwerwiegend.
Die Bilder hatten zunächst Schlimmeres befürchten lassen: Pröpster und Marchant verhakten sich, drifteten die Bahn hinauf und flogen über die Plexiglasbande in die Zuschauer. „Es war das dritte Mal, dass sie im Keirin so schwer gestürzt ist. Das ist alles nicht förderlich. Hauptsache ist aber, dass nichts Schlimmeres passiert ist“, sagte Ziegler. Die Plexiglas-Begrenzung war erst nach den Commonwealth Games 2022 für 250.000 Pfund installiert worden.
Vor zwölf Jahren hatte es an derselben Stelle gekracht
Auslöser für die Nachbesserung im Olympia-Velodrom von 2012 war ein Massencrash gewesen, bei dem ein Zuschauer schwer am Arm verletzt wurde. Der Unfall ereignete sich in derselben Kurve wie der Crash am Samstagabend mit Pröpster und Marchant.
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Im Kampfsprint Keirin treten sechs Sportlerinnen über sechs Runden gegeneinander an. In der Champions League treten die jeweils 18 besten Frauen und Männer der Kategorien Sprint und Ausdauer auf fünf Stationen gegeneinander an. London bildete am Samstag den Abschluss der Serie in diesem Jahr. Die deutschen Sprintstars Emma Hinze, Lea Sophie Friedrich und Pauline Grabosch hatten nicht teilgenommen. (sid/dpa/tm)