Nationalität gewechselt: Gebürtige Russin gewinnt Wimbledon
Die gebürtige Russin Elena Rybakina ist die erste kasachische Siegerin eines Grand-Slam-Turniers. Im Finale von Wimbledon dominiert zunächst Ons Jabeur. Die Halbfinal-Bezwingerin von Tatjana Maria muss sich am Ende aber geschlagen geben.
Rybakina ballte die Faust, pustete kurz durch und nahm ihren Triumph im ersten Moment ohne große Regung zur Kenntnis. Die 23-Jährige krönte sich mit dem Titel von Wimbledon und ist die erste kasachische Siegerin eines Grand-Slam-Turniers. Rybakina drehte das Finale am Samstag gegen die Weltranglisten-Zweite Ons Jabeur aus Tunesien mit 3:6, 6:2, 6:2 und feierte den größten Erfolg ihrer Karriere.
Jabeur, Halbfinal-Bezwingerin von Tatjana Maria, dominierte die Partie zunächst. Rybakina kämpfte sich vor den Augen von Prominenz wie Herzogin Kate und Schauspieler Tom Cruise mit ihrem kraftvollen Spiel jedoch wieder zurück.
Rybakina wechselte ihre Nationalität von russisch in kasachisch
Die gebürtige Russin, die 2018 ihre Nationalität gewechselt hatte, erhält für ihren Triumph zwei Millionen britische Pfund (umgerechnet 2,36 Millionen Euro). Jabeur bekommt 1,05 Millionen Pfund und verpasste den ersten Grand-Slam-Titel einer arabischen und afrikanischen Spielerin.
Wegen des russischen Angriffskrieges in der Ukraine waren Profis aus Russland und Belarus in Wimbledon ausgeschlossen gewesen. Die in Moskau geborene Rybakina hatte mehrfach während des Turniers betont, glücklich zu sein, Kasachstan zu repräsentieren. „Sie haben an mich geglaubt. Es gibt keine Frage mehr, wie ich mich fühle. Ich bin seit langer Zeit auf einer Reise als kasachische Spielerin.“ Angesprochen auf den Krieg sagte sie, dass sie wolle, dass dieser „so schnell wie möglich zu Ende ist“.
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Schnell war klar, dass es für Jabeur ein ganz anderes Spiel als noch im Halbfinale gegen Maria werden würde, das von Finesse und vielen Unterschnitt-Duellen auf beiden Seiten geprägt gewesen war. Rybakina setzte wie gewohnt auf ihren mächtigen Aufschlag und kraftvolle Grundschläge. Im Gegensatz zum beeindruckenden Halbfinal-Erfolg gegen die frühere Siegerin Simona Halep aus Rumänien zeigte sie jedoch Nerven und kam dazu mit dem Slice ihrer Gegnerin schlecht zurecht. Nach einem Rückhandfehler der Kasachin holte sich Jabeur das erste Break zum 2:1 und hüpfte vor Freude.
Rybakina behielt in einer umkämpften Partie die Nerven
Rybakina blieb in einem umkämpften Spiel dran, konnte aber bei Aufschlag Jabeur zu wenig Druck auf ihre Gegnerin ausüben. So nutzte die Tunesierin bereits nach 32 Minuten ihren ersten Satzball zum zweiten Break und dem verdienten 6:3.
Rybakina zeigte sich zunächst unbeeindruckt, nahm ihrer Gegnerin direkt mit der ersten Chance das erste Mal das Service ab. Jabeur hatte trotzdem Spaß, spielte einen Ball nach dem Punkt mit dem Kopf, returnierte einen Lob im Zurücklaufen durch die Beine. Doch Rhythmus, Konzentration und wenig später auch der zweite Satz waren weg.
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Auch im entscheidenden Durchgang hatte Rybakina weniger Probleme mit den Stoppbällen ihrer Gegnerin als zu Beginn und holte sich sofort das Break. Jabeur verzweifelte zusehends, vergab drei Breakbälle beim Stand von 2:3. Stattdessen gab sie erneut ihren eigenen Aufschlag ab und erlaubte sich beim ersten Matchball Rybakinas einen Fehler. (dpa/pw)