Thore Hammer-Hansen reitet auf Palladium.
  • War zu schnell für die Konkurrenz: Thore Hammer-Hansen sorgte im Deutschen Derby auf Palladium für die große Überraschung.
  • Foto: WITTERS

Sieger galt als Problempferd: Galopp-Derby in Hamburg endet dramatisch

Das 155. Deutsche Derby hat alles gehalten, was es im Vorfeld an Spannung aufgebaut hat. Das Starterfeld war so offen und ausgeglichen, wie schon lange nicht mehr. In einem spektakulären Foto-Finish triumphierte Thore Hammer-Hansen auf Palladium gegen Borna mit Lokalmatador Andrasch Starke. Die Entscheidung fiel erst auf den letzten 100 Metern.

Der Jockey war nach dem Rennen überglücklich. „Als es bestätigt wurde, kamen mir direkt die Tränen. Es bedeutet mir sehr viel. Auf so einen Moment wartet man sein ganzes Leben als Profi-Jockey“, freute sich der Däne. Auf Palladium, der im Vorfeld des Prestige-Rennens eher als Problempferd in Erscheinung trat, hielt sich Hammer-Hansen zunächst zurück, um dann im Schlussspurt auf der Außenbahn allen davonzueilen. „Alles hat perfekt funktioniert. Wir hatten eine super Lage direkt auf den ersten Bogen zu. Da hat er sich schön beruhigt, kam in die Außenrails und der Rest ist Geschichte, wie man so schön sagt.“

Hammer-Hansen bestätigt tolle Form – Trainer Grewe verpasst Sieg

Als Führender des Jockey-Championats wurde der 24-Jährige seiner Favoritenrolle gerecht. „Ich meine, die Goldene Armbinde trage ich, weil ich in dieser Saison die meisten Siege eingeritten habe. Es sind aber mehrere Topjockeys in der Waage, Andrasch hat das Rennen schon achtmal gewonnen – da kann man sich nie sicher sein“, würdigte er seine Konkurrenz und erlebte bange Sekunden auf den letzten Metern. „Wir waren weit getrennt, das Bauchgefühl war da, aber ich habe nur gehofft.“

Für Hammer-Hansen ist es der erste Sieg im Deutschen Derby. Trainer Henk Grewe konnte bereits einmal gewinnen. „Ich bin seit zehn Jahren Trainer und habe jetzt das zweite Mal das Derby gewonnen. Es ist heute fast noch spezieller als das letzte Mal und das ist einfach der absolute Wahnsinn“, freute sich der Ex-Jockey.

Noch auf der Rennbahn kannte der Jubel bei Thore Hammer-Hansen und einigen Mitgliedern von Liberty Racing keine Grenzen mehr. WITTERS
Thore Hammer-Hansen (Mitte) jubelt mit Mitgliedern von Liberty Racing.
Noch auf der Rennbahn kannte der Jubel bei Thore Hammer-Hansen und einigen Mitgliedern von Liberty Racing keine Grenzen mehr.

Vom Erfolg seines Schützlings bekam Grewe jedoch nicht all zu viel mit. „Ich konnte nicht sehen, in welcher Startmaschine er war. Wir wissen, dass er ein bisschen startschwierig ist und ich habe einfach nur Palladium gehört. Ich konnte es einfach nicht sehen und dann habe ich die Wiederholung auf der Leinwand gesehen und wusste, ich habe gewonnen“, berichtet er.

Liberty Racing mit zweitem Derby-Sieg in Folge – Baumgarten kündigt Party an

Für die Besitzervereinigung Liberty Racing war es der sensationelle zweite Derbysieg in Folge. Das von Lars-Wilhelm Baumgarten ins Leben gerufene Syndikat durfte bereits im Vorjahr nach dem Sieg von Fantastic Moon feiern. „ Ich habe mit meiner Frau völlig entspannt das Rennen geguckt. Wir haben eine Taktik ausgepackt, als Einziger ganz nach außen zu gehen, weil wir gesagt haben, wir haben nicht zu verlieren. Und wenn es in der Spur von Fantastic Moon geht, dann jubeln wir hier. Und das ist passiert“, erklärte Baumgarten nach dem Palladium-Wahnsinn.

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Insgesamt 30 Mitbesitzer waren am Sonntag auf der Rennanlage in Hamburg-Horn, um ihr Pferd gewinnen zu sehen. Mit dabei waren auch internationale Gäste aus Australien und den USA. Für sie hat sich die Reise dank der 390.000 Euro Preisgeld allemal gelohnt. „Es wird gefeiert, bis es nicht mehr geht“, kündigte Baumgarten deshalb noch auf der Rennbahn stehend an.

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