Mathieu van der Poel wird von einer Flasche im Gesicht getroffen.

Ein Zuschauer warf eine gefüllte gelbe Flasche auf Mathieu van der Poel, traf den Niederländer damit im Gesicht. Foto: TNT Sports/Screenshot

Skandal bei legendärem Rennen: Jetzt macht der Rad-Star Jagd auf den Flaschenwerfer

Mathieu van der Poel hat erzürnt auf die Flaschenattacke bei Paris-Roubaix reagiert und rechtliche Schritte angekündigt. „Das ist inakzeptabel. Es war eine volle Flasche, sie wog ein halbes Kilo und ich bin mit 40 km/h gefahren“, erklärte van der Poel, der in der Endphase des Klassikers von einem Zuschauer abgeworfen worden war: „Es ist, als würde man einen Stein ins Gesicht bekommen. Es hat mir sehr wehgetan.“

Er hoffe, führte van der Poel aus, „dass wir den Zuschauer identifizieren und rechtliche Schritte einleiten können“. Auf den Fernsehbildern war am Sonntag zu sehen gewesen, dass van der Poel rund 33 Kilometer vor dem Ziel offenbar absichtlich attackiert worden war. Der 30-Jährige ließ sich von der gefährlichen Aktion aber nicht beirren und sicherte sich im Solo seinen dritten Sieg in Roubaix in Folge. Van der Poel hatte schon in der Vergangenheit mit ähnlichen Attacken zu kämpfen gehabt.

Pogacar wird nach Fahrfehler Zweiter bei Paris-Roubaix

Der Klassiker-König hatte zuvor Weltmeister Tadej Pogacar in der „Hölle des Nordens“ die Grenzen aufgezeigt, auch weil sich der Slowene einen folgenschweren Fahrfehler leistete. „Das bedeutet mir viel. Es ist so ein hartes Rennen und ich habe sehr gelitten“, sagte van der Poel nach den 259,2 hart umkämpften Kilometern – über 55 davon über Kopfsteinpflaster: „Es ist bitter, dass Tadej diesen Fehler in der Engstelle hatte, aber es war immer noch ein langer Weg für mich.“



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38 Kilometer vor dem Ziel war Pogacar deutlich zu schnell in eine Kurve gefahren – er versteuerte sich und kam zum Stehen. Der Weltmeister musste van der Poel, mit dem er sich zu diesem Zeitpunkt schon in einem Privatduell der Topfavoriten befand, ziehen lassen.

Van der Poel mit erstem Hattrick seit 45 Jahren

Vorentscheidend – denn der Niederländer ließ sich nicht mehr einfangen und schwang sich im Solo zum ersten Fahrer seit dem Italiener Francesco Moser (Sieger von 1978 bis 1980) auf, der seinen Titel zweimal hintereinander erfolgreich verteidigte. 1:18 Minuten betrug sein Vorsprung im Ziel.

Pogacar, der van der Poel vergangene Woche bei der Flandern-Rundfahrt noch geschlagen hatte, muss also weiter auf die Erfüllung seines nächsten Karrieretraums warten. Drei der fünf Monumente, der wichtigsten Eintagesrennen im Radsport, hat der Weltmeister bislang gewonnen – bei Mailand-Sanremo und Paris-Roubaix war er noch nicht erfolgreich.

Jonas Rutsch begeistert mit Platz sechs

„Die Atmosphäre war fantastisch, aber es war eines der härtesten Rennen, die ich je gefahren bin“, sagte Pogacar nach einem trotzdem beeindruckenden Debüt bei der „Königin der Klassiker“: „Ich bin einfach zu schnell in die Kurve gefahren und am Ende habe ich dann sehr gelitten.“

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Deutlich besser war die Stimmung bei Jonas Rutsch, der für eine positive Überraschung aus deutscher Sicht sorgte. „Das war ein sehr guter Tag, aber im Moment bin ich einfach nur komplett fertig“, sagte der 27-Jährige – mit 3:46 Rückstand letztlich Sechster. Platz drei ging bei der 122. Ausgabe des wichtigsten der Frühjahrs-Klassiker an den dänischen Ex-Weltmeister Mads Pedersen (Lidl-Trek). (sid/mp)

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