Skandal beim Ski-Weltcup: Langläufer schlägt seinen Gegner im Ziel nieder!
Ein übles Foul des russischen Schlussläufers überschattete den Langlauf-Weltcup im finnischen Lahti. Im Kampf um den zweiten Platz ließ Alexander Bolzhunov Stock und Fäuste sprechen.
Der Gesamtweltcup-Spitzenreiter schlug erst im Zielsprint der 4×7,5 Kilometer-Staffel mit der Faust und seinem Stock nach Joni Mäki, hinter der Ziellinie streckte Bolzhunov den Finnen dann aus voller Fahrt mit einem Eishockey-Check nieder.
Eklat beim Langlauf-Weltcup: Bolzhunov mit Stock gegen Mäki
Seine Mannschaft Russland I wurde disqualifiziert, stattdessen rückte Russland II als Dritter aufs Podium. Bolzhunov war offenbar empört darüber, dass Mäki ihm „die Tür zugemacht“ hatte, wie es im Langlauf-Jargon heißt, wenn ein Läufer den anderen durch einen überraschenden Spurwechsel aus dem Tritt bringt.
Norwegens Trainer Eirik Myhr Nossum zeigte sich „schockiert“ und meinte: „Das gehört weder zum Langlauf noch zu vielen anderen Sportarten. So etwas sieht man eher bei Mixed Martial Arts und Leuten wie Conor McGregor.“
Die deutschen Teams verkauften sich bei den einzigen Staffel-Rennen vor der WM in Oberstdorf (ab 23. Februar) teuer. Das Männer-Quartett kam hinter Russland II auf einen starken vierten Platz. Die Frauen um Top-Läuferin Katharina Hennig aus Oberwiesenthal hatten bei ihrem sechsten Platz über 4×5 Kilometer allerdings großen Rückstand auf Norwegen, das auch bei den Männern gewann.
Deutsche Männer Vierter, die Frauen Sechster beim Skandal-Rennen in Lahti
Mit Youngster Friedrich Moch aus Isny als Schlussläufer, der am Vortag mit einem ganz starken zehnten Rang im Skiathlon und damit seiner besten Karriere-Platzierung überrascht hatte, lag die deutsche Auswahl 1:39,4 Minuten hinter Norwegen zurück, das sich vor Finnland (+40,9 Sekunden) durchsetzte.
Norwegen-Festspiele bei der Ski-WM in Oberstdorf?
Die deutschen Frauen waren zuvor 2:16,3 Minuten nach den Norwegerinnen ins Ziel gekommen. Das Team um Topstar Therese Johaug, am Samstag Skiathlon-Siegerin, lag im Ziel 42,9 Sekunden vor Erzrivale Schweden, Platz drei ging an Finnland (+59,5 Sekunden). Auch Russland und die USA lagen noch vor der deutschen Mannschaft, in der die Sprint-WM-Fünfte Victoria Carl aus Zella-Mehlis rund zwei Monate nach einem doppelten Bänderriss ihr Comeback feierte.
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Da alle Top-Nationen mit ihren besten Läufern und Läuferinnen in Lahti am Start waren, war das Rennen durchaus ein Fingerzeig im Hinblick auf die WM. Dort könnte es zu Norweger-Festspielen kommen: Die Skandinavier, die nach fast zwei Monaten Weltcup-Auszeit als Vorsichtsmaßnahme in der Corona-Pandemie in Lahti ihr Comeback feierten, hatten in den Einzelrennen am Samstag mit einem Vierfachsieg bei den Männern und einem Dreifachsieg bei den Frauen beeindruckt.