Benoit Paire
  • Benoit Paire musste letztes Jahr am Hamburger Rothenbaum aufgrund von Corona-Spätfolgen aufgeben. In diesem Jahr möchte er wieder angreifen.
  • Foto: imago/Starface

Skandal-Profi zurück am Rothenbaum: Comeback des Party-Königs?

Er ist neben dem Australier Nick Kyrgios der umstrittenste Profi auf der Herrentour. Statt akribischer Vorbereitung und Diszilplin, beherrschen Laissez-faire und Savoir-vivre das Leben des Franzosen. Für Benoit Paire geht es in erster Linie um Spaß – findet er am Rothenbaum zurück in die Erfolgsspur?

Die Leiden des jungen Benoit Paire: Im vergangenen Jahr ließ er in Hamburg nach seinem Erstrundenaus gegen Casper Ruud (Norwegen) die Bombe platzen, als er auf der Pressekonferenz beichtete, dass er bei seiner Ankunft in der Hansestadt Corona-positiv getestet wurde. Erst ein weiterer Test am Abend vor der Partie wäre negativ ausgefallen, das Gesundheitsamt erteilte ihm die Spielerlaubnis. Paire war erst wenige Monate zuvor an Covid-19 erkrankt und hatte bei seiner Aufgabe während des Erstrundenmatches noch deutlich mit den Spätfolgen zu kämpfen.

Tennis am Rothenbaum: Benoit Paire kritisiert ATP-Reglement

Mittlerweile ist der 32-Jährige wieder vollständig genesen, so richtig Lust auf den Tenniszirkus unter Corona-Bedingungen hat er aber längst nicht mehr. Auf Instagram betont er immer wieder, wie frustrierend das abgeschottete Leben in Hotelzimmern ist, wo Spieler bei den meisten Turnieren in ihrer „Bubble“ nur zwischen Unterkunft und Trainingsplatz pendeln dürfen. Für den französischen Lebemann ein scheinbar nicht enden wollender Alptraum – bei den Australian Open im Februar 2021 mussten sich alle Profis in 14-tägige Quarantäne begeben und durften nicht einmal die Fenster in ihren Hotelzimmern öffnen. Die gute Nachricht: In Hamburg genießt er wieder fast komplette Bewegungsfreiheit.

Im Tennismagazin „Racquet“ schreibt er: „Die ATP wird immer strenger, das ist kein Leben für mich. In unserem Sport herrscht so viel Heuchlerei, etwa bei den Post-Match-Interviews. Wenn mein Gegner schlecht gespielt hat, warum darf ich das nicht sagen? Oder das viele Reisen: Ist es nicht normal, auch mal ab und zu auch mal Feiern zu gehen und Alkohol zu trinken? Auf Partys treffe ich häufig andere Profis, die so tun, als wären sie früh ins Bett gegangen.“

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Am Rothenbaum versucht er am Montagabend (Center Court, 18.30 Uhr) gegen Ricardas Berankis (Litauen, ATP 84) zurück in die Spur zu finden – von den bislang 19 Matches in 2021 hat er nur zwei gewinnen können. Eines davon beim Masters Turnier in Madrid gegen den zweimaligen Hamburg-Champion Nikoloz Basilashvili. Typisch Paire: Die Woche vor dem Turnier war er zum Schnorcheln auf den Malediven und postete Bilder vom Strand mit Drink in der Hand, statt auf dem Trainingsplatz zu schuften. Sollte er es in Hamburg in die zweite Runde schaffen, darf man sich auf eine große französische Party gefasst machen.

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