Paralympics: Sportschützin Hiltrop holt nächstes Gold
Sportschützin Natascha Hiltrop hat bei den Paralympischen Spielen in Tokio die nächste deutsche Goldmedaille gewonnen. Die Rio-Zweite behielt im dramatischen Herzschlagfinale mit dem Luftgewehr über 10 m die Nerven und rettete mit dem letzten Schuss einen Vorsprung von 0,1 Ringen vor dem Südkoreaner Park Jinho ins Ziel. Mit 253,1 Ringen stellte die 29-Jährige einen neuen Paralympics-Rekord in der Startklasse SH1 auf.
„Ich bin sehr glücklich, dass ich das umsetzen konnte, was ich mir vorgenommen habe. Da fällt einem schon ein riesiger Stein vom Herzen“, sagte die inkomplett querschnittsgelähmte Athletin des SV Lengers. Hiltrop holte damit das erste Gold für die deutschen Para-Sportschützen seit Athen 2004, in der Asaka Shooting Range von Tokio war es gar die erste Medaille für das Team des Deutschen Behindertensportverbandes.
Tischtennis-Duo Thomas Brüchle und Thomas Schmidberger im Finale
Bereits in der Qualifikation war sie Zweite geworden. In Rio hatte der deutschen Vorzeigeschützin noch ein Ring zur Goldmedaille gefehlt, auch bei Weltmeisterschaften kam sie zuvor nie über Platz zwei hinaus.
Das Tischtennis-Duo Thomas Brüchle und Thomas Schmidberger spielt derweil im Team-Wettbewerb bei den Paralympics in Tokio um die Goldmedaille. Die topgesetzten Deutschen gewannen ihr Halbfinale in der Startklasse drei gegen Tschechien mühelos mit 2:0. Im Endspiel am Donnerstag (11.30 Uhr MESZ) treffen die Silbermedaillengewinner von Rio auf China oder Thailand.
Annika Zeyen holt ihre nächste Paralympics-Medaille
Die favorisierten Brüchle (Lindau) und Einzel-Silbermedaillengewinner Schmidberger (Düsseldorf) zeigten den Tschechen bereits im Doppel mit 3:0 die Grenzen auf. Im Einzel machte Brüchle gegen Petr Svatos den Finaleinzug mit 3:1 perfekt. Das DBS-Duo war aufgrund der Setzliste durch ein Freilos direkt in die Vorschlussrunde eingezogen.
Annika Zeyen hat einen Tag nach ihrer Goldmedaille im Zeitfahren die nächste Paralympics-Medaille geholt. Im Straßenrennen über 26,4 Kilometer landete die querschnittsgelähmte Bonnerin am Mittwoch in 56:21 Minuten auf dem Silberrang. Sechs Sekunden schneller war auf der ehemaligen Formel-1-Strecke am Fuße des Fuji die Niederländerin Jennette Jansen. Bronze ging an Alicia Dana (56:24) aus den USA. „Ich bin super happy über die Silbermedaille“, sagte Zeyen. „Unglaublich, besser hätte es nicht laufen können.“
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2012 hatte Zeyen noch Gold im Rollstuhlbasketball gewonnen. Ihre eigentlich für diesen Sommer geplante Hochzeit hatte sie verschoben. (sid/dpa/tha)