„Fühle mich scheiße”: Tennis-Rüpel Kyrgios zertrümmert mehrere Schläger
Nick Kyrgios donnerte seinen Schläger so lange auf den blauen Hartplatz, bis das Racket brach. Dann griff sich das Enfant Terrible der Tennisszene den nächsten Schläger und knallte ihn voller Wut und Wucht auf den Boden. Als sein Traum vom ersten Grand-Slam-Titel zerplatzt war, konnte sich der 27 Jahre alte Australier für einen Moment nicht mehr beherrschen.
„Ich bin am Boden zerstört. Ich fühle mich wie Scheiße und so, als hätte ich meine Leute hängengelassen“, sagte Kyrgios einige Minuten später. Die 5:7, 6:4, 5:7, 7:6 (7:3), 4:6-Niederlage gegen den wild entschlossen kämpfenden Russen Karen Khachanov hatte er noch lange nicht verarbeitet: „Es ist herzzerbrechend.“
„Herzzerbrechend“: Kyrgios hadert mit bitterem US-Open-Aus
Kyrgios, den seine Fans als Entertainer und seine Kritiker als Rüpel der Szene sehen, hatte eine große Chance auf sein zweites Grand-Slam-Halbfinale nach der Endspielteilnahme in Wimbledon ausgelassen. Der so talentierte, aber über viele Jahre undisziplinierte Profi hatte dem Erfolg in New York laut eigener Angabe alles untergeordnet – er wollte für sein Team gewinnen, das monatelang mit ihm unterwegs war. Doch Kyrgios konnte seine Fertigkeiten in der entscheidenden Turnierphase nicht abrufen.
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„Ich habe das Gefühl, dass ich gerade bei diesem Turnier versagt habe“, meinte Kyrgios: „Genau so fühlt es sich an.“ Die Saison ist für den Weltranglisten-25. quasi beendet. Denn offenbar zählen für ihn nur noch die Majors. „Das ist alles, woran sich die Leute erinnern – ob man bei einem Grand Slam gewinnt oder verliert“, sagte der so starke Aufschläger: „So ziemlich jedes andere Turnier im Jahr ist eigentlich Zeitverschwendung.“
Experten sahen Kyrgios bereits titelreif
In New York haben nun unter anderem Spieler wie Khachanov, der Kyrgios mit ungeheurer Beharrlichkeit bearbeitete, oder Casper Ruud die Chance, der neue Grand-Slam-Champion zu werden. Kyrgios, den etliche Experten spätestens nach der Achtelfinal-Show gegen den Weltranglistenersten Daniil Medvedev reif sahen für einen großen Coup, fliegt mit leeren Händen nach Hause. Und muss warten.
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„Man muss alles noch einmal von vorne beginnen“, sagte er mit leeren Augen unter seiner grauen Lakers-Cap: „Ich muss bis zu den Australian Open warten.“ Und die finden erst Mitte Januar statt. (sid/pw)