Tennis-Stars mit Corona infiziert: Djokovic in Erklärungsnot – auch Zverev am Pranger
Der bulgarische Tennisprofi Grigor Dimitrov ist positiv auf das Coronavirus getestet worden. Das gab die Nummer 19 der Welt nach seinem Ausstieg bei der Adria-Tour bekannt und stellt damit Branchenführer Novak Djokovic – Organisator des umstrittenen Events – vor Probleme. Denn auch der Kroate Borna Coric (23), der gegen Dimitrov gespielt hat, meldete einen positiven Corona-Test.
An Novak Djokovic prallte die Kritik wegen seiner Adria-Tour mit Tennisstars und ziemlich laschen Hygienebestimmungen bislang ab, jetzt steckt der Branchenführer in Erklärungsnot. Der Bulgare Dimitrov wurde positiv auf das Coronavirus getestet, und das nur einen Tag, nachdem er auf der zweiten Station des von Djokovic organisierten Events ausgestiegen war. Ein Problem, auch für die deutsche Nummer eins, den Hamburger Alexander Zverev.
Adria-Tour: Auch Borna Coric positiv getestet
Am Montag wurde dann der nächste Corona-Fall auf der Adria-Tour bekannt: Coric, der 33. der Weltrangliste, schrieb dazu: „Ich möchte sicherstellen, dass jede Person getestet wird, die an den letzten Tagen Kontakt zu mir hatte. Es tut mir wirklich leid für jeglichen Schaden, den ich verursacht haben könnte.“
Finale zwischen Novak Djokovic und Andrey Rublev abgesagt
„Wir haben uns stets strikt an die epidemiologischen Maßnahmen der Länder gehalten, in denen die Adria-Tour organisiert wurde“, hieß es in einer Mitteilung der Veranstalter. Niemand, der mit Dimitrov Kontakt gehabt habe, zeige Symptome. Noch am Sonntag sollten alle Betroffenen getestet werden, das Finale in Zadar/Kroatien zwischen dem Weltranglistenersten Djokovic und Andrey Rublev (Russland) war bereits zuvor aus Sicherheitsgründen abgesagt worden.
Alexander Zverev feierte ausgelassen mit den Kollegen in Belgrad
Dimitrov, Nummer 19 der Welt, teilte am Sonntagabend bei Instagram die Neuigkeiten mit und stellt damit Djokovic vor Schwierigkeiten. Denn beim Auftakt am vergangenen Wochenende in Belgrad waren die Zuschauerränge prall gefüllt, die Spieler umarmten sich – und feierten anschließend ausgelassen in einem Club. Mittendrin: Alexander Zverev.
Andy Roddick und Stan Wawrinka scherzen über die Entwicklung
Der frühere Profi Andy Roddick reagierte auf die Entwicklungen mit einem Scherz. „Anscheinend gibt es eine Pandemie“, twitterte der Amerikaner. Der Schweizer Stan Wawrinka reagierte auf den Kommentar mit einem „Hahahahaha“.
Goran Ivanisevic war Direktor des Turniers in Zadar
Ob die Tour nach dem Vorfall fortgesetzt werden wird, ist mehr als fraglich. Die Absage des Endspiels sei die „bestmögliche Entscheidung“ gewesen, wurde Goran Ivanisevic, Turnierdirektor in Zadar, in kroatischen Medien zitiert. „Wir müssen für die Sicherheit aller Beteiligten sorgen. Wer mit Grigor in Kontakt war, wird getestet“, sagte der frühere Wimbledonsieger. Man warte auf Anweisungen von den Behörden.
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Grigor Dimitrov wurde in Monaco positiv getestet
„Ich bin in Monaco positiv auf COVID-19 getestet worden“, postete Dimitrov, dazu veröffentlichte der 29-Jährige ein Bild, das ihn im Krankenbett zeigt. Er wolle dafür sorgen, dass jeder, der in den vergangenen Tagen Kontakt zu ihm hatte, getestet werde, schrieb Dimitrov. Er sei inzwischen „wieder zu Hause“ und erhole sich.
Grigor Dimitrov verlor in Zadar gegen Borna Coric
Dimitrov hatte am Sonnabend in Zadar, wo auch Zverev antrat, gegen Lokalmatador Borna Coric 1:4, 1:4 verloren. Nach dem Match gab er seinem Gegner und dem Stuhl-Schiedsrichter nicht die Hand, sondern suchte nur Kontakt von Faust zu Faust. Es ging ihm augenscheinlich nicht gut.
Grigor Dimitrov hätte am Sonntag gegen Novak Djokovic spielen sollen
Sein ebenfalls für Sonnabend vorgesehener zweiter Einsatz gegen den Serben Pedja Krstin wurde abgesagt. Für Dimitrov, der am Sonntag im Gruppenspiel gegen Djokovic hätte antreten sollen, sprang Nino Serdarusic (Kroatien) ein.
Alexander Zverev war gegen Andrey Rublev chancenlos
Zverev unterlag Rublev am Sonntag zum Abschluss der Gruppenphase 2:4, 1:4 und verpasste mit zwei Niederlagen aus drei Spielen den Gruppensieg deutlich. Auch auf der ersten von derzeit vier geplanten Turnierstationen war der Weltranglistensiebte in der Gruppenphase ausgeschieden.
Novak Djokovic versucht, sich zu rechtfertigen
Nach dem Auftakt in Belgrad hatte sich Djokovic nach öffentlicher Kritik gerechtfertigt. „Den Regeln und Maßnahmen, die von den Institutionen der Regierung und der öffentlichen Gesundheit festgelegt wurden, sind wir vom ersten Tag an gefolgt. Wir haben die Linien nicht überschritten“, sagte der Serbe. Er wird sich jetzt erneut unangenehme Fragen gefallen lassen müssen.
(MP/sid)
