Tie-Break-Drama! Zverev muss ums Halbfinale bangen
Olympiasieger Alexander Zverev muss beim Saisonfinale der acht besten Tennisspieler nach einem verlorenen Nervenkrimi um das Halbfinale bangen. Zwei Tage nach seinem Auftakterfolg in Turin zog der Weltranglistendritte aus Hamburg gegen den Titelverteidiger und US-Open-Champion Daniil Medvedev mit 3:6, 7:6 (7:3), 6:7 (6:8) den Kürzeren und vergab damit die erste Chance auf das Weiterkommen.
Ohne seine neue Freundin Sophia Thomalla in der Box lieferte sich Zverev zwar am Dienstag ab dem zweiten Satz ein ausgeglichenes und spannendes Duell mit dem russischen Spitzenspieler, kassierte aber die fünfte Niederlage gegen Medvedev in Serie.
Der 24-Jährige kämpfte sich zurück und steigerte sich, nachdem er zunächst nicht so aggressiv aufgetreten war wie die Nummer zwei der Welt aus Moskau und den ersten Satz verloren hatte. Im Auf und Ab des entscheidenden Tiebreaks wehrte Zverev zwei Matchbälle ab, doch dann war Medvedev wieder zu stark. Als seine Rückhand nach 2:35 Stunden im Netz gelandet war, fuhr sich der beste deutsche Tennisspieler enttäuscht durch das Haar und nickte seinem Rivalen anerkennend zu.
Tennis-Saisonfinale: Zverev verliert gegen Medvedev
Damit kommt es bei dem Millionen-Event am Donnerstag zum interessanten Gruppen-Showdown. Die Entscheidung fällt, wenn Zverev am letzten Vorrunden-Spieltag seiner Gruppe auf Hubert Hurkacz trifft. Den bisher einzigen Vergleich mit dem polnischen Weltranglistenneunten entschied Zverev vor mehr als zwei Jahren für sich. In Turin, dem neuen und bis 2025 festgelegten Austragungsort der ATP Finals, muss er seine rote Gruppe auf dem ersten oder zweiten Platz beenden, um das Halbfinale zu erreichen. Medvedev hat nun schon zwei Siege. Zverev hatte sein Auftaktmatch gegen den Wimbledonfinalisten Matteo Berrettini am Sonntag früher als gedacht gewonnen, weil der italienische Hoffnungsträger verletzt aufgeben musste.
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Bei seinem zweiten Auftritt fand Zverev schwer in die Partie. Mit einem Doppelfehler half er seinem Rivalen und gab gleich sein erstes Aufschlagspiel ab. Zverev selbst nutzte seine drei Breakchancen zu Beginn nicht. Schnell stand es 0:3, die Effizienz des Gegners bei seinem einzigen Breakball war für den ersten Satz entscheidend.
Showdown am Donnerstag: Zverev kämpft ums Halbfinale in Turin
In den vergangenen Tagen hatte die deutsche Nummer eins mehrfach erklärt, sich nicht mehr so ausgelaugt zu fühlen wie noch in Paris. In der französischen Hauptstadt war Zverev beim 2:6, 2:6 gegen Medvedev im Halbfinale chancenlos gewesen. Der Goldmedaillengewinner von Tokio musste auch zehn Tage später viel laufen, die längeren Ballwechsel entschied häufig Medvedev für sich. Mit gesenktem Kopf schlich Zverev zur Bank, als der erste Satz weg war.
Der Negativserie gegen Medvedev war sich der deutsche Topspieler natürlich bewusst. Es werde insbesondere auf die mentale Stärke ankommen, hatte Bruder und Manager Mischa Zverev vor dem Aufeinandertreffen gesagt. Zu Beginn des zweiten Satzes zeigte sein jüngerer Bruder erstmals Emotionen. Der fünffache Turniersieger von 2021 schlug nun in einer Partie auf Augenhöhe deutlich mehr Asse. Die Entscheidung fiel ohne ein Break im zweiten Satz im Tiebreak.
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Kurios: Ein Fußfehler des Russen brachte den Deutschen darin in Führung. Der Vorjahressieger verlangte den Videobeweis, die Entscheidung blieb aber bestehen. Kurz darauf jubelte Zverevs Box beim Satzausgleich. Der ATP-Finals-Sieger von 2018 ermunterte das Publikum, ihn anzufeuern. Zverev wirkte nun entschlossener und mutiger. Doch am Ende reichte es nicht ganz.