Letztes Jahr gab’s Tränen: Petkovic und ihre „tiefe Beziehung zu Hamburg”
Tennisspielerin, Journalistin, Schriftstellerin und seit vergangenem Jahr auch Hamburger Turnierbotschafterin: Andrea Petkovic ist eine absolute Ausnahmeerscheinung im Tenniszirkus. Für die 34-Jährige werden die Hamburg European Open (16.-24.7.) zur emotionalen Rückkehr an den Rothenbaum, der mit Tränen, Schmerz, aber auch vielen guten Erinnerungen verbunden ist.
Es war eine sportliche Tragödie, die ganz zum Schluss noch zum Happyend wurde: Bei der ersten Neuauflage des Damen-Tennisturniers am Rothenbaum im vergangenen Jahr kämpfte sich Andrea Petkovic ins Finale und war gegen die Qualifikantin Elena-Gabriela Ruse (Rumänin, damals 154. der Weltrangliste) die haushohe Favoritin.
Doch Nervosität und Verkrampftheit ließen nicht nur sie verzweifeln, sondern auch ihren Coach, der nach einer Linienrichter-Fehlentscheidung laut aufschrie und den Platz stürmen wollte. Nach der 6:7, 4:6-Niederlage flossen bei „Petko“ Tränen, während sie sich durch ihre Dankesrede kämpfte. Match verloren, Herzen gewonnen – spätestens da wurde die Darmstädterin endgültig vom Publikum als Hamburger Deern adoptiert.
Andrea Petkovic spielte ihr erstes Profi-Turnier als 14-Jährige in Hamburg
„Ich habe zu Hamburg eine sehr tiefe Beziehung. Nicht nur durch das Finale im vergangenen Jahr, sondern auch weil es mein allererstes Profiturnier überhaupt war, bei dem ich mitspielen durfte“, sagte Petkovic gestern in Hamburg. Als 14-Jährige erhielt sie 2002 eine Wildcard, scheiterte aber in Runde eins. Später kletterte sie bis auf Weltranglistenplatz neun.
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In diesem Jahr ist sie wieder als Spielerin im Hauptfeld dabei, parallel ist sie als Turnierbotschafterin erste Ansprechpartnerin für alle Spielerinnen. Das Traditionsturnier findet zum ersten Mal als „Combined Event“ statt, täglich werden Damen- und Herren-Matches auf vier Courts parallel gespielt. Ob „Petko“ wieder den Sprung ins Finale schafft? Für das Publikum darf es gerne wieder emotional werden.