Tiefer Fall: Ex-Skistar muss wegen Drogen und Trunkenheit am Steuer in den Knast
Norwegens Skilanglauf-Idol Petter Northug hat einen neuen Tiefpunkt erreicht und muss für sieben Monate ins Gefängnis. Ein Gericht in Oslo verurteilte den 34 Jahre alten Rekord-Weltmeister wegen Rasens und des Besitzes von Betäubungsmitteln. Northug war bereits zuvor mit dem Gesetz in Konflikt geraten, nun war die Geduld der Staatsmacht erschöpft.
Zudem muss der zweimalige Olympiasieger lebenslang seinen Führerschein abgeben, in der Praxis bedeutet das einen Entzug von mindestens fünf Jahren. Die Staatsanwaltschaft hatte für Northug acht Monate hinter „norwegischen Gardinen“ beantragt, das Gericht blieb knapp darunter. Northugs Anwalt teilte mit, dass sein Mandant das Urteil akzeptiere.
Urteil gesprochen: Petter Northug muss für sieben Monate in den Knast
Northug war im August in seinem Jaguar mit 168 km/h in einer 110er-Zone in eine Kontrolle geraten. Northug gab am Montag zu, mehrmals mit mehr als 200 km/h auf einem Autobahnabschnitt unterwegs gewesen zu sein und sich dabei gefilmt zu haben.
„Es besteht kein Zweifel, dass er sich und andere Verkehrsteilnehmer einer erheblichen und unnötigen Gefahr ausgesetzt hat, verletzt oder getötet zu werden“, stellte das Gericht fest. Zudem waren mehr als sechs Gramm Kokain und 0,6 Gramm Amphetamine in Northugs Wohnung gefunden worden.
Ex-Skistar Northug: „Ich habe einen großen Fehler gemacht“
2014 war Northug bereits wegen eines Autounfalls im Rauschzustand verurteilt worden, damals durfte er die 50-tägige Haftstrafe mit einer Fußfessel daheim verbüßen. Erst im Mai 2019 hatte Northug seinen Führerschein zurückerhalten.
„Ich habe einen großen Fehler gemacht“, hatte Northug nach dem Vorfall im August in den sozialen Medien geschrieben: „Letzte Nacht wurde ich von der Polizei bei einer Geschwindigkeitskontrolle angehalten. Ich fuhr zu schnell und wurde auch zu einer Blutuntersuchung gebracht. Außerdem fand die Polizei in meinem Haus eine kleine Menge Drogen. Es ist Kokain.“
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Er sei verzweifelt und habe Angst vor der Zukunft, so der 2018 zurückgetretene Northug weiter: „Es tut mir unglaublich leid für all diejenigen, die ich enttäuscht habe.“ (mp/sid)