Radsportwelt in Trauer: Ex-Tour de France-Star tot in seinem Büro aufgefunden
Es ist ein Schock für die Welt des Radsports: Der ehemalige Profi Lieuwe Westra wurde am Samstag tot in seinem Büro im niederländischen Zwaagdijk aufgefunden. Die Todesursache des 40-Jährigen ist bislang ungeklärt – doch die Ermittlungen laufen.
Am Sonntagabend bestätigte sein Biograf Thomas Sijtsma die Nachricht vom Tod des Niederländers. Auf Twitter schrieb er: „Ruhe in Frieden, Beest“. „Het Beest“, zu Deutsch: das Tier, war der Spitzename Westras, weil er schon im Training immer lange Zeit mit extrem hohem Tempo in die Pedale treten konnte.
In Sijtsmas Tweet heißt es zudem: „Der ehemalige Radrennfahrer kämpfte in den vergangenen Jahren mit sich selbst und verlor.“ Er fügte jedoch an: „Bevor Gespenstergeschichten auftauchen: Lieuwe Westra hatte es in den vergangenen Monaten sehr schwer, doch von Suizid ist, soweit bekannt, keine Rede.“
Westra fuhr acht Jahre lang als Profi (2009-2016), fünf Jahre für das niederländische Team Vacansoleil, drei für das kasachische Team Astana.
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Seinen größten Erfolg verzeichnete er 2016, als er bei den „Drei Tagen von De Panne“ den Gesamtsieg davon tragen konnte. Insgesamt 15 internationale UCI-Siege stehen für den Zeitfahrer und Rouleur zu buche, zudem war er Mitglied im Team von Vincenzo Nibali bei dessen Tour de France-Sieg 2014.
Schock: Ex-Kollegen äußern sich zum Tod von Lieuwe Westra
Die ehemaligen Kollegen von Westra reagierten schockiert auf seinen Tod. Sie äußerten ihre Trauer ebenfalls über Twitter: „Lieuwe mein Freund. Was ist dir in den letzten Jahren alles passiert. Wir sind so unendlich traurig, dass dein Leben bereits heute zu Ende ging. Es tut mir sehr leid, dass wir dir nicht mehr helfen konnten. Werde nie vergessen, was du für mich getan hast, als wir Teamkollegen waren. Finden deine Ruhe über uns“, schrieb beispielsweise Johnny Hoogerland, der gemeinsam mit „Het Beest“ für Vacansoleil fuhr.
2017 hatte Westra seine Karriere plötzlich ohne Vorankündigung beendet. In seiner Biografie „Het Beest“ erklärte er später, dass er durch Depressionen zu diesem Schritt gezwungen worden sei. Der Weg weg vom Radsport sei für ihn der einzige Weg aus der Krankheit gewesen.