Biathleten im Kunstschnee
  • Immer weniger echter Schnee liegt auf den Biathlon-Strecken.
  • Foto: Imago / Kosecki

„Absurd”: Umweltschützer kritisieren Biathlon-Weltcup mit Kunstschnee

Ohne Kunstschnee und zuvor eingelagerten Schnee könnte der Biathlon-Weltcup in Frankreich in den kommenden Tagen nicht stattfinden. Umweltschützer finden das absurd.

Trotz deutlicher Kritik am Biathlon-Weltcup im französischen Le Grand-Bornand planen Umweltschützer laut eigener Aussage keine öffentlichkeitswirksamen Protestaktionen rund um die Rennen. „Unsere Methoden basieren eher auf dem öffentlichen Dialog. Wir versuchen auch, das Bewusstsein für Probleme mit Kunstschnee und der Schneeproduktion zu schärfen“, sagte Corentin Mele von der Naturschutzorganisation France Nature Environnement Haute-Savoie.

Klimawandel als Bedrohung für den Wintersport

Beim Langlauf-Weltcup im norwegischen Lillehammer hatten Anfang des Monats andere Klima-Aktivisten die Strecke blockiert. Die Athleten mussten ihnen ausweichen. Zudem verwendeten sie Pyrotechnik und kippten rote Flüssigkeit auf die Strecke. „Wir wollen den Wettbewerb nicht verhindern“, sagte Mele nun vor dem Biathlon-Weltcup: „Aber wir möchten die Absurdität hervorheben, die darin besteht, künstlichen Schnee und viele Lastwagen für einen Wettbewerb zu verwenden, der eigentlich in der Natur stattfinden sollte.“ Der Wintersport sei schon länger „von der globalen Erwärmung bedroht“.


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Weil es in dem idyllischen Dorf in den Hochsavoyen lange zu warm war und erst in dieser Woche richtig schneite, musste vor den am Donnerstag beginnenden Rennen Kunstschnee produziert werden und zudem eingelagerter Schnee mit Lastwagen aus einem Depot angefahren werden, um einen Kurs auf der mobilen Anlage zu erschaffen.

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Während der Olympischen Winterspiele in Peking habe man gelacht, „als Skifahrer und Snowboarder auf 100 Prozent Kunstschnee gegeneinander antraten“, sagte Mele: „Aber wir tun genau dasselbe, ohne an die Umweltprobleme und den enormen Energiebedarf zu denken.“ Es sei „ein Problem“, ständig Wettbewerbe auf Kunstschnee auszutragen. Deswegen müsse man generell bei internationalen Sportveranstaltungen „den Fußabdruck dieser Art von Wettbewerb hinterfragen“, sagte Mele. Dies gelte nicht nur für Biathlon. (dpa/nswz)

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