AFP-Journalistin Christina Assi mit olympischer Fackel im Rollstuhl
  • Hier zündet die AFP-Journalistin Christina Assi die olympische Fackel an.
  • Foto: IMAGO/ABACAPRESS

„Unglaublich und herzerwärmend“: Teilnehmerin am Fackellauf rührt zu Tränen

Der Angriff, der ihr Leben veränderte, liegt neun Monate zurück. Am 13. Oktober 2023 verlor die libanesische Fotojournalistin Christina Assi im Grenzgebiet zwischen dem Libanon und Israel ihr rechtes Bein – und einen Kollegen und Freund. Auch für ihn und all die weiteren getöteten Journalistinnen und Journalisten in den Kriegen der Welt trug Assi am Sonntag die olympische Fackel; im Rollstuhl, gemeinsam mit dem Videojournalisten Dylan Collins.

„Ich hoffe, dass das, was wir heute getan haben, alle Journalisten, unsere Kollegen und Freunde ehrt, die in diesem Jahr getötet wurden“, sagte Assi, die mit Collins für die Nachrichtenagentur AFP arbeitet. Es sei „unglaublich und herzerwärmend“ gewesen, wie die Menschen am Straßenrand applaudiert hätten, nachdem „wir als Journalisten einen gezielten Angriff überlebt haben“, sagte Assi.

Abdallah von israelischem Panzer erwischt

„Ich hätte mir gewünscht, dass Issam (Abdallah, Reuters-Journalist, der bei dem Angriff getötet wurde, Anm. d. Red.) und all die Kollegen, die wir verloren haben, heute hier gewesen wären, um das zu sehen“, sagte die 29-Jährige mit Tränen in den Augen.

Assi hatte im vergangenen Jahr über grenzüberschreitende Zusammenstöße zwischen der israelischen Armee und bewaffneten Gruppen im Südlibanon berichtet. Die laut einer AFP-Untersuchung von einem israelischen Panzer abgefeuerte Granate tötete den Reuters-Journalisten Abdallah und verletzte sechs andere Journalistinnen und Journalisten teilweise schwer. Auch den 36-jährigen US-Amerikaner Collins, der zuvor schon in der Ukraine verwundet worden war.

Chetwynd: „Äußerst bewegend zu sehen“

„Es war äußerst bewegend zu sehen, wie Christina und Dylan die Flamme getragen haben. Ihr Mut angesichts unvorstellbarer Widrigkeiten ist ein wahrer Ausdruck des olympisches Geistes. Jeder bei AFP ist sehr stolz auf sie“, sagte AFP-Informationsdirektor Phil Chetwynd.

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Assi selbst, die in Vincennes von 50 Kolleginnen und Kollegen der AFP am Straßenrand unterstützt wurde, betonte, sie wolle sich nun auf ihre Reha konzentrieren „und wieder aufstehen. So werde ich Gerechtigkeit erlangen“. (sid/bv)

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