Handball-EM: Warum das deutsche Trainingslager in Brunsbüttel umstritten ist
Die ersten Leckerbissen haben Deutschlands Handballer schon vor der Heim-EM serviert – und zwar sich selbst. Ein gemeinsamer Kochabend beim ersten Kurz-Lehrgang sollte den Teamgeist stärken. Wermutstropfen inklusive. An Neujahr startet das DHB-Team in die finale Vorbereitung auf das Mega-Turnier (10. bis 28. Januar) im eigenen Land. Das Quartier: nicht weit von Hamburg entfernt.
In der Ruhe liegt die Kraft. So könnte das Motto für die Wahl des Trainingslagers lauten. In Brunsbüttel an der Elbe, rund 80 Kilometer nordwestlich von Hamburg, will Bundestrainer Alfred Gislason seinem Team den letzten Schliff geben.
Deutsches Nationalteam in Brunsbüttel weg vom EM-Trubel
Die Wahl ist nicht unumstritten. Zu provinziell und zu weit ab vom Schuss, um maximales Medieninteresse vor der Heim-EM zu generieren, kritisieren manche, denn auch der Medientag findet am 5. Januar im „Basislager“ statt, dem River Loft Hotel & Spa.
Die Abgeschiedenheit ist für DHB-Sportchef Axel Kromer wiederum das Hauptargument. „Wir haben bewusst vor den lauten EM-Tagen noch einmal etwas Ruhigeres gewählt“, sagt er, um sich „konzentriert“ auf das Turnier vorzubereiten. Von dort aus seien auch die Austragungsorte der Testspiele gegen Portugal am 4. Januar in Flensburg und 6. Januar in Kiel gut zu erreichen.
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An den drei Tagen nach Weihnachten hatte das DHB-Team einen Kurzlehrgang in Frankfurt absolviert, mit Training und eingangs erwähntem Kochabend. Gislason zeigt sich „sehr zufrieden“ mit der Maßnahme, die „wertvoll für uns“ gewesen sei.
Wermutstropfen: Rückraumspieler Marian Michalczik erlitt eine Muskelverletzung im Bein – EM-K.o. „Sein Ausfall ist sehr bitter“, so Gislason. Eine Nachnominierung sei nicht geplant. „Wir werden versuchen, das intern zu lösen.“