Rollstuhlbasketballerin Mareike Miller geht in die Wurfhaltung.
  • Für Para-Athletensprecherin Mareike Miller wird der Bereich Sport in Deutschland vernachlässigt.
  • Foto: imago/Beautiful Sports

„Waren noch nie eine Sportnation“: Heftige Kritik von Para-Athletin vor Paris-Start

Für Para-Athletensprecherin Mareike Miller hat der Sport in Deutschland einen deutlich zu geringen Stellenwert. „Wir waren noch nie eine Sportnation. Ich habe sechs Jahre in den USA gelebt. Dort ist der Sport ein natürlicher Teil des Lebens, und das war er bei uns noch nie“, sagte die Rollstuhlbasketballerin im Interview mit web.de: „Der Sport, vor allem der organisierte Sport in Schulen, in Vereinen, war und ist kein fester Bestandteil unserer gesellschaftlichen Strukturen.“

Dieser „so wichtige Bereich“ werde aus ihrer Sicht „von allen Seiten vernachlässigt. Wir haben noch viel, viel Nachholbedarf. Die Vereine engagieren sich zwar, aber das reicht nicht aus“, führte Miller weiter aus. Es sei ein Problem, dass der „Sport in Schulen immer weniger stattfindet, dass Kinder gar nicht damit aufwachsen, sportlich zu sein“. Dementsprechend könne man auch keine Kinder für den Leistungssport später fördern.

Miller fordert Parasport in den Schulen

Noch gravierender seien die Probleme im Parasport. „Ich verstehe bis heute nicht, warum Parasport nicht Teil des Schulsports ist“, sagte Miller: „Die Idee des Schulsports ist es schließlich, dass man im Laufe seiner Schulzeit alle möglichen Sportarten ausprobiert. Warum da im Lehrplan keine Behindertensportart Platz findet – das passt für mich nicht zur heutigen Zeit.“

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Dies wäre auch hilfreich für das Verständnis von Kindern für Menschen mit Behinderungen im Allgemeinen. (sid/mg)

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