Laura Philipp triumphierte beim Ironman in Hamburg.
  • Laura Philipp triumphierte beim Ironman in Hamburg.
  • Foto: WITTERS

Weltrekord! Laura Philipp ist Hamburgs neue „Eisenfrau“

Sportlerinnen und Sportler aus 82 Nationen sind am Sonntag in Hamburg zum Ironman angetreten, um zum fünften Mal die Königsdisziplin des Triathlon zu bewältigen. Laura Philipp gelang bei der erstmals in Hamburg vergebenen Triathlon-EM die Titelverteidigung – mit einem neuen Ironman-Weltrekord! Nur ein Gang aufs Klo verhinderte eine noch schnellere Zeit.

Zigtausend Fans nahmen Laura Philipp gegen 14.30 Uhr vor dem Hamburger Rathaus in Empfang. 8:18:20 Stunden brauchte die 35-Jährige aus Heidelberg, um den Ironman zu beenden – und mit einer neuen Ironman-Weltrekordzeit zu gewinnen. Zugleich gelang Philipp damit die Titelverteidigung als Triathlon-Europameisterin. Im Vorjahr wurde dieser Titel noch beim Ironman in Kuopio vergeben, nun erstmals in Hamburg.

Ironman Hamburg: Laura Philipp verteidigt ihren Europameister-Titel

Als Zweite kam Chelsea Sodaro (USA) mit 18:22 Minuten Rückstand ins Ziel. Die Französin Manon Genet erreichte in 8:52:02 Stunden den dritten Rang. Im Ziel ließ sich Laura Philipp erst einmal zu Boden fallen. Ein paar Freudentränen liefen der 35-Jährigen über das Gesicht, ein Betreuer reichte ihr eine Flasche Wasser. Lange dauerte die Pause aber nicht: Den Sprint zu den Fans, um sich feiern zu lassen und abzuklatschen, ließ sich die Weltrekord-Eisenfrau nicht nehmen. „Ich möchte gerade nicht darüber nachdenken, was meine Beine mir zurufen, sondern alles hier aufsaugen“, sagte Laura Philipp.

Chelsea Sodaro, Laura Philipp und Manon Genet (v. l.) feierten ihren erfolgreichen Tag auf dem Siegertreppchen. dpa/Georg Wendt
Chelsea Sodaro (l-r), USA, Laura Philipp, Deutschland, und Manon Genet, Frankreich auf dem Siegerpodest.
Chelsea Sodaro, Laura Philipp und Manon Genet (v. l.) feierten ihren erfolgreichen Tag auf dem Siegertreppchen.

Noch nie war eine Frau bei einem Rennen der Marke Ironman schneller als sie. Nur bei der Konkurrenz-Serie Challenge in Roth hat die Britin Chrissie Wellington 2011 über dieselbe Distanz die Zeit um sieben Sekunden unterbieten können. Philipp verpasste diese Zeit, weil sie beim zweiten Wechsel vom Rad zum Laufen zur Toilette gehen musste. „An so einem langen Tag muss man sich irgendwann auch einmal erleichtern. Mir ging es danach auf jeden Fall besser“, schilderte die 35-Jährige den kleinen Zwischenstopp.

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Und wie bringt man einen Tag zu Ende, der einen Ironman-Sieg, eine neue Welt-Bestzeit und einen EM-Titel gebracht hat? Ohne eine große Siegesparty: „Ich warte jetzt noch auf die Zweit- und Drittplatzierte, dann lege ich mich hin“.

Erst eine Woche zuvor hatte die Heidelbergerin den halb so langen Ironman 70.3 in Kraichgau gewonnen. Noch Anfang Mai hatte sie wegen einer Corona-Infektion ihre Teilnahme an der von 2021 nachgeholten Ironman-WM in St. George in Utah absagen müssen. Zum Start in Hamburg hatte sich die WM-Vierte von 2019 auf Hawaii kurzfristig entschieden.

„Muss mich auch erleichtern“: Klo-Stopp kostet Laura Philipp noch schnellere Bestzeit

Bei den Männern fand der Ironman in Hamburg als reine Alterskonkurrenz statt. Die schnellste Zeit lief Sascha Hubbert (31) aus Wesel in 8:30:14 Stunden. Die EM der Männer findet im Rahmen des Ironman in Frankfurt am Main am 26. Juni statt.

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