Daniil Medvedev
  • Daniil Medvedev wittert eine Benachteiligung der Spieler bei den French Open.
  • Foto: imago/GEPA pictures

„Wo ist das Geld?“: Tennis-Star kritisiert Amazon-Konzept der French Open

Die „Night-Sessions“ der French Open erfreuen sich, gerade in Corona-Zeiten, nicht allzu großer Beliebtheit. Grund dafür ist die nächtliche Ausgangssperre bis einschließlich 8.Juni, die dafür sorgt, dass die Spiele zu späterer Stunde ohne Zuschauer stattfinden müssen. Dieses System hat Daniil Medvedev (Russland) nun kritisiert.

Für das diesjährige Tennis-Turnier in Paris hatte sich erstmals in der Turnier-Geschichte Amazon die exklusiven Rechte für die Übertragung der „Night-Sessions“ gesichert. Pikant hierbei ist: Alle Spiele, die in der Nacht ausgetragen werden, sind zugleich die „Top-Spiele des Tages“. Rafael Nadal und Serena Williams hatten gegen diese Ansetzungen protestiert und gegenüber Guy Forget, dem Turnierleiter der French Open, den Wunsch geäußert, im weiteren Verlauf des Turniers nur noch tagsüber – und somit vor Zuschauern – aufzuschlagen. Während ihnen der Wunsch erfüllt wurde, stieß Daniil Medvedev offenbar auf taube Ohren: sein Viertelfinal-Match gegen Stefanos Tsitsipas wurde für Dienstagabend angesetzt und fand somit ohne Zuschauer statt.

Daniil Medvedev wittert Ungerechtigkeit: Stellt „Roland Garros“ Amazon über die Tennis-Fans?

Auf der Presse-Konferenz nach seiner Niederlage gegen Tsitsipas (3:6, 6:7 und 5:7) bekundete er ganz offen, dass er der Meinung sei, dass „Roland Garros“ Amazon den Zuschauern vorziehen würde. Denn das Spiel gegen Tsitsipas sei „definitiv das Match des Tages“ gewesen.

So profitiere zwar das Turnier von Amazon als Sponsor, aber die Spieler und Fans sind klar im Nachteil. Immerhin ist es für die Spieler immer eine zusätzliche Motivation, vor ihren Fans spielen zu können. Diesen wird wiederum von den Veranstaltern verwehrt, ihre Stars live bei hochklassigen Spielen im Stadion zu unterstützen.

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Medvedev weist zudem auf einen interessanten Aspekt hin: In diesem Jahr bekommt der Turnier-Sieger 15 Prozent weniger Preisgeld, als in den vergangenen Jahren – trotz des neuen Sponsors Amazon. Im Anschluss wirft er direkt und ein wenig provokant die Frage in den Raum, die ihn in diesem Zusammenhang beschäftigt: „Wo ist das Geld von Amazon?“

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