Alexander Zverev und Novak Djokovic gratulieren sich nach dem Match

Alexander Zverev (l.) hat noch nie ein Grand-Slam Match gegen Novak Djokovic gewonnen. (Foto: imago/Schreyer)

Zverev gegen Djokovic: Wer den Halbfinal-Hit sehen will, muss früh aufstehen

Früh aufstehen heißt es am Freitag für deutsche Tennisfans. Die mit Spannung erwartete Halbfinalpartie von Alexander Zverev gegen Novak Djokovic bei den Australian Open ist für den Melbourner Nachmittag angesetzt worden. Zverev trifft somit bereits ab 4.30 Uhr MEZ (live bei Eurosport) auf den Grand-Slam-Rekordsieger aus Serbien. Der Hamburger wirkt im Vorfeld der Partie locker und nimmt sich Zeit für die Fans, während sein serbischer Gegner sich rar macht.

Bei seinem Viertelfinalerfolg gegen den US-Amerikaner Tommy Paul hatte Zverev bei Temperaturen von mehr als 30 Grad am Nachmittag noch leiden müssen. Für Freitag aber sind angenehme Wetterbedingungen und knapp 25 Grad angekündigt. Gespielt wird das Match auf dem größten Court der Anlage in Melbourne, in der Rod Laver Arena.

Das zweite Halbfinale bestreiten im Anschluss der italienische Titelverteidiger Jannik Sinner und Überraschungsmann Ben Shelton (USA) – in der Night Session ab 9.30 Uhr MEZ. Die Tatsache, dass Sinner und Shelton ihre Viertelfinals erst am Mittwoch und nicht wie Djokovic und Zverev bereits am Dienstag ausgespielt hatten, dürfte den Ausschlag für die Ansetzungen gegeben haben.

Zverev volksnah, Djokovic taucht ab

Zverev arbeitete am Mittwoch, die 50 Meter lange Schlange mit etwa 200 Autogrammjägern ab, zwei Sicherheitsleute beschützten den teils arg bedrängten deutschen Tennisstar. Danach zeigte er sich beim öffentlichen Training und auch anschließend volksnah, Novak Djokovic tauchte vor dem Halbfinal-Showdown am Freitag bei den Australian Open hingegen erneut ab.

Der 24-malige Grand-Slam-Turniersieger verzichtete wie schon tags zuvor auf ein Training auf der Anlage im Melbourne Park. Das erhärtet die Frage, die sich alle Tennisfans und natürlich auch Zverev stellen: Wie fit ist Novak Djokovic?

Der 37-Jährige hatte sich bei seinem Viertelfinalsieg gegen Spaniens Jungstar Carlos Alcaraz (21) eine Verletzung am linken Oberschenkel zugezogen. Dank Schmerzmitteln und einer enormen Willensleistung kämpfte sich der Serbe in die nächste Runde, doch schon unmittelbar danach hatte er gesagt: „Ich mache mir Sorgen.“

Becker: „Zverev braucht Mut, Glück und Entscheidungsfreudigkeit“

Wie schwerwiegend auch immer die Verletzung von Djokovic ist – Boris Becker sieht ohnehin körperliche Vorteile bei Zverev. „Wenn das Match in die Länge geht, ist Djokovic nicht mehr ganz so stark, wie er das noch vor zwei oder drei Jahren war“, sagte die Tennis-Ikone bei Eurosport.

Für Becker, der Djokovic früher als eine Art Supercoach trainiert hatte, braucht Zverev drei elementare Dinge für einen Sieg über den Rekordchampion: „Eine Menge Mut“, „ein bisschen Glück“ und eine „Entscheidungsfreudigkeit, dass man bereit ist, für den großen Tag“.

„Novak ist mit allen Wassern gewaschen“

Der Weltranglistenzweite ist zudem gut beraten, sich anders als Alcaraz nicht zu viele Gedanken über den körperlichen Zustand von Djokovic zu machen und die Psychospielchen des Serben an sich abprallen zu lassen. „Novak ist mit allen Wassern gewaschen“, sagte Becker. Zverev dürfe sich „nicht aus dem Spiel bringen lassen, was auch immer sein Gegenüber machen wird“.

Mental und emotional, das betonte Djokovic, sei er „so motiviert, wie ich nur sein kann“. Doch das ist Zverev vor seinem vorletzten Schritt in Richtung des lang ersehnten ersten Grand-Slam-Titels auch. „Ich weiß, dass ich die Qualität dazu habe“, sagte der 27-Jährige. Das glaubt auch Djokovic. Der Olympiasieger von 2021 sei in „großartiger Form“, habe einen „starken Aufschlag“ und sei auf Hartplatz „ein supergefährlicher Gegner“.

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Und dennoch gelang es dem Deutschen bei bislang drei Duellen nicht, Djokovic auf der Grand-Slam-Bühne zu besiegen.

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