St. Pauli-Boss wird deutlich: AfD ist verlängerter Arm unserer vergangenen Täter
„Dieses Wochenende ist ein ganz wichtiges Spiel, neben diesem ganz wichtigen Spiel gibt es noch eine ganz wichtige Veranstaltung – die Bürgerschaftswahlen am Sonntag“, sagte St. Pauli-Präsident Oke Göttlich bei einer Barkassenfahrt am Freitag in Hamburg. Die hatte er beim Ahoi-Neujahrsempfang als Privatperson gewonnen. Und mit dieser wollte er nun ein klares Zeichen gegen Rechts setzen. Wie? Das verriert er der MOPO.
Zu der Fahrt lud Göttlich Gruppen ein, die ihm „sehr am Herzen liegen”: Die gemeinnützige Organisation „Oll Inklusiv” sowie „Omas gegen Rechts”, in denen sich ältere Bürger gegen den Rechtsextremismus einsetzen. Da darf natürlich auch der FC St. Pauli nicht fehlen.
St. Pauli-Chef Göttlich: Mit einer Partei rede ich nicht
Zunächst stand im Raum, auch Parteien zu dieser Veranstaltung einzuladen, aber schlussendlich habe man sich „ganz bewusst“ dagegen entschieden. “Ein Dialog mit allen Parteien ist nicht möglich.“ Weiter führt Göttlich aus: „Ich rede nicht mit allen Parteien, zumindest mit einer nicht.”
Für Leute, die noch Zweifel haben könnten, welche Partei damit wohl gemeint sein könnte, legte er nach: „Ich verabscheue die AfD. Sie ist ein Gift, das man bekämpfen muss.”
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Die Opferrolle, in welche sich die AfD gerne hineinbegebe, sei alles andere als gerechtfertigt, vielmehr sei sie der verlängerte Arm unserer vergangenen Täter. Diese Aussagen, das stellte Göttlich klar, sind die Aussagen von ihm als Privatperson. Es sei seine Meinung, zu der er in dieser Deutlichkeit auch stehe.
Göttlich: Menschen sollen an unserem Verein teilhaben können
Einige Aussagen traf Göttlich dann doch noch in seiner Funktion beim FC St. Pauli: „Wir sind ein inklusiver Verein, es ist nicht alles perfekt und wir sind auch nicht bei 100 Prozent, man kann sich immer verbessern, aber wir wollen, dass Menschen an unserem Verein teilhaben können und nicht ausgegrenzt werden.”
Auch das anstehende Derby biete eine Bühne, um zu zeigen, dass es trotz Rivalität um viel wichtigere Dinge gehe in unserer Gesellschaft: „Was wäre das für eine historische Situation, wenn 50.000 am Wochenende eine klare Meinung abgeben würden.” Aber der Verein werde hier keinen Fan belehren. „Die wissen schon selbst, was sie tun.“
St. Pauli-Chef zur Hamburg-Wahl: Geht wählen!
Dieses Wochenende haben allerdings nicht nur 50.000 Fans im Volkspark die Chance, ihre Meinung zu zeigen, sondern auch gut 1,3 Millionen wahlberechtigte Hamburgerinnen und Hamburger, daher auch Göttlichs abschließender Wunsch: „Geht bitte wählen und vertreibt die gesellschaftlich zersetzenden Dämonen und Täter unter die 5%-Grenze!”