St. Pauli-Kumpel: Diamantakos lockt Knoll mit Gratis-Essen
Wem die Welt zu trübe wird angesichts des Hamburger Wetters, wer keine Nachrichten mehr sehen oder hören möchte vor lauter Klimawandel, Flüchtlingsdramen und schlimmen Politikern, dem sei ein Treffen mit Dimitrios Diamantakos ans Herz gelegt. St. Paulis Grieche zaubert auch dem grimmigsten Zeitgenossen nach kurzer Zeit ein Lachen ins Gesicht. Vor allem jetzt, da er wieder spielt und trifft.
„Immer, wenn ich ein Tor mache, fühle ich mich gut“, sagt er und grinst so ansteckend, dass sich der Coronavirus ein Beispiel dran nehmen kann. „Das ist wichtig für einen Stürmer. Und wenn die Mannschaft noch gewinnt, ist das super. Das ist das Wichtigste.“ Auf das Tor aber habe er gewartet, „ich hatte zwei Monate lang nicht gespielt“. Und dann kam diese überragende Vorlage von Marvin Knoll. Ausgerechnet Marvin Knoll, Zimmergenosse im Trainingslager, sportlich wie er bis zum Derby außen vor. Ausgerechnet Knoll, der über Diamantakos sagte: „Ich liebe ihn!“ Nicht mehr, nicht weniger.
Diamantakos freut sich über sein erlösendes Tor
„80 Prozent von meinem Tor gehören Knolli“, lobte der Stürmer. „Der Pass war super. Wir haben eine gute Kommunikation, außerhalb vom Platz, auf dem Platz aber auch. Er weiß, wo ich den Ball hinhaben will.“ Ob er seinen Zimmer-Kollegen dafür denn zum Essen einlade? „Warte, warte“, mahnt Diamantakos, hebt den Zeigefinger und lacht. „Das war jetzt eine Vorlage. Wenn er noch vier oder fünf gibt – okay.“ Aber jeden, der ihm einen Treffer auflegt, einzuladen, nee, so läuft das nicht. „Ich brauche mehr.“ Dann gibt’s für Knoll Gyros satt oder ähnliches. „Was er will!“
FC St. Pauli: Diamantakos vermisst Veerman
Dass ihm mit dem verletzten Henk Veerman zunächst der kongeniale Sturmpartner wegbricht, trifft Diamantakos schon. „Mit Henk habe ich gut harmoniert“, erklärte er. „Ich hoffe, dass er schnell zurückkommt, er ist wichtig für uns.“ Aber mit Boris Tashchy habe er in der zweiten Halbzeit gegen Osnabrück zusammengespielt, „das war auch gut. Und wir haben noch Viktor Gyökeres“.
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Er sympathisiert grundsätzlich mit dem zuletzt praktizierten Zwei-Stürmer-System. „Da können wir mehr nach vorne spielen. Da ist ein bisschen Risiko dabei, aber wenn sich alle fokussieren, alle nach vorne pressen, dann haben wir keine Probleme.“ Wenn nicht, wird’s haarig. So wie im letzten Drittel gegen Osnabrück, „da hatte der Gegner zu viel Raum“.
Neuer Vertrag beim FC St. Pauli? Das sagt Diamantakos
Und jetzt wartet Sandhausen. „Eine gute Mannschaft“, weiß Diamantakos, aber: „Wir müssen so weitermachen wie in den letzten zwei Spielen.“ Vor allem er. Denn nach wie vor ist das Thema Nationalmannschaft aktuell. Und wenn er für die Testspiele Ende des Monats in den USA nominiert werden will, muss spätestens in acht Tagen Post im Briefkasten sein. „Spieler, die im Ausland sind, bekommen zwei Wochen vorher Bescheid“, erklärte er.
Noch deutlich länger wird es sich indes ziehen, bis seine Zukunft geklärt ist. „Wir hatten Gespräche, mein Berater und Andreas Bornemann.“ Ausgang offen. „Ich will mich nur auf die Spiele konzentrieren“, erläuterte Diamantakos. Die Chance auf einen Verbleib gebe es schon. „Wenn alles gut läuft.“