St. Pauli-Trainer: Endlich das erste richtige Derby für Timo Schultz
Als Profi hat Timo Schultz nie beim Stadtderby auf dem Platz gestanden, nur zu Regionalliga-Zeiten duellierte er sich als Kiezkicker mit dem HSV – gegen dessen Amateure. Auch als Jugendtrainer der Braun-Weißen stieß er auf die Rothosen. Jetzt als Cheftrainer in der 2. Liga erlebt Schultz endlich sein erstes richtiges Derby.
Schultz’ persönliche Bilanz gegen den HSV? „Ich glaube, ohne alles zusammengerechnet zu haben, dass die positiv ist. Ich muss aber dazu sagen, dass viele Spiele gegen deren zweite Mannschaft waren. Im Jugendbereich müsste ich mehr Spiele gewonnen als verloren haben.” Von daher ist er wie immer optimistisch. „Das sind einfach geile Spiele auf Augenhöhe. Ich habe eigentlich immer ein gutes Gefühl vor den Spielen und das ist dieses Mal auch nicht anders.“
Bei den Bundesliga-Derbys musste Schultz zuschauen
Bei den beiden Partien in der Bundesliga-Saison 2010/11 war es Schultz nicht vergönnt, auf dem Platz zu stehen. Beim 1:1 am Millerntor saß er 90 Minuten auf der Bank, beim legendären 1:0-Sieg im Rückspiel durch das Tor von Gerald Asamoah tauchte er nicht im Kader von Holger Stanislawski auf. „Auch Stani durfte damals nur elf Spieler aufstellen. Von daher hat es damals für mich nicht gereicht. Wir durften damals aber alle im Innenraum und hautnah dabei sein. Natürlich habe ich diese Erinnerung noch in mir und positiv abgespeichert. Das waren tolle Momente.“
St. Pauli-Trainer Schultz: „Einen Derby-Favoriten gibt es nicht“
Daran würde Schultz nun gern anknüpfen. Selbstbewusst erklärt der Ostfriese, dass es für ihn keinen Favoriten gibt: „Das wäre unseriös. Wir wissen schon, dass wir eine gute Mannschaft haben und für den HSV richtig eklig zu spielen sein können.”
Er weiß, dass es extrem schwer wird, dem Tabellenführer drei Punkte abzuknüpfen:.„Der HSV hat einen sehr guten Kader. “ Und er weiß, dass er einen Torjäger in seinen Reihen hat, den es zu stoppen gilt. „Natürlich müssen wir uns einen Plan ausdenken, wie wir Simon Terodde einengen. Wenn wir uns aber zu viel auf einen Spieler fokussieren, dann wird Platz für andere Spieler frei. Dafür haben sie zu viel Qualität in ihren Reihen. Bislang haben wir immer ganz gute Lösungen gefunden.“
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Übrigens: Vor zehn Jahren trug „Schulle” für ein paar Minuten ein HSV-Trikot. Nach dem Bundesliga-Aufstieg 2010 geschafft war, lieferte der Kiezklub noch einmal nach dem Ende des letztes Spiels gegen Paderborn eine kleine Show. Einige Kiezkicker zogen Trikots der künftigen Konkurrenz an. Schultz steckte in einem Jersey des Stadtrivalen und äffte die damals oft diskutierte „Fallsucht” von David Jarolim nach, fiel schon beim Auflaufen hin.