St. Pauli-Trainer Schultz: „Den HSV-Fans werde ich gar nichts versprechen“
So schnell kann’s gehen im Fußball. Vor fünf Monaten noch stand Timo Schultz kurz davor, als gescheitertes Experiment aus den eigenen Reihen des FC St. Pauli abgeheftet zu werden. Inzwischen hat sich der 43-Jährige einen Namen gemacht. Nicht nur, aber vor allem wegen des Krachers in Kiel am Freitagabend schaut der Fußball-Norden auf den Senkrechtstarter.
Zuvorderst natürlich im eigenen Klub. Vier Punkte aus den letzten drei Partien in Kiel, gegen Hannover und in Regensburg, dann haben die Kiezkicker einen neuen Rückrunden-Vereinsrekord aufgestellt. Und das mit einer Spielweise, die für Begeisterung sorgt. „Ich bin supergerne hier und sehe, dass wir was entwickelt haben“, erklärte Schultz, seit 2005 Braun-Weißer. „Dementsprechend gehe ich davon aus, dass ich auch nächstes Jahr noch hier bin.“
Timo Schultz angeblich Trainer-Kandidat bei Werder Bremen
Dass die Darbietungen der Seinen, gepaart mit dem charismatischen Auftreten des Ex-Profis, andere Vereine auf ihn aufmerksam gemacht haben, liegt in der Natur der Sache. Die „Sport Bild“ brachte ihn als Nachfolge-Kandidaten für Florian Kohfeldt in Bremen ins Spiel, sein Name stünde auf einer geheimen Liste.
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„Da diese Liste ja geheim ist, frage ich mich erst mal, woher man solche Informationen hat“, sagte der ehemalige Werderaner schmunzelnd und fügte an: „Und da es die Sport Bild ist und nicht der Kicker, müssen wir dem nicht so viel beimessen.“ Dass er „ein Stück weit Werder-Fan“ sei, daraus habe er nie einen Hehl gemacht.
In Kiel kennt Schultz diverse Ex-St. Paulianer
Auch in Kiel war Schultz einst aktiv und vor knapp zwei Jahren Kandidat auf den Trainerposten, zudem kennt er mit Co-Trainer Fabian Boll, Torwartcoach Patrik Borger oder Fin Bartels so einige aus dem Störche-Nest gut. „Natürlich freut man sich persönlich für sie, wenn sie sportlichen Erfolg haben“, räumte er ein und sagte auf die Frage, ob er eher Kiel, dem HSV oder Düsseldorf den Aufstieg gönne, lachend: „Darauf antworte ich nicht.“
Den HSV-Fans will Timo Schultz „gar nichts versprechen“
Klar ist aber auch: Zu verschenken hat St. Pauli auch in Kiel gar nichts. „Wenn der Schiri anpfeift, brettern wir alles rein. Es gibt noch neun Punkte, die wollen wir holen“, kündigte Schultz an.
Was man wiederum beim HSV gern hören wird, die Rothosen sind auf St. Paulis Hilfe im Aufstiegsrennen angewiesen. Trotzdem: „Den HSV-Fans werde ich gar nichts versprechen“, sagte Schultz. „Ich kann nur unseren Fans versprechen, dass wir Vollgas geben werden. So wie wir es auch gegen Fürth gemacht haben.“