St. Paulis Japaner: Miyaichi: Mundschutz ist bei uns ganz normal
Das aktuelle Bild auf den Straßen Hamburgs ist ihm aus der Heimat bestens vertraut. Dennoch hat Ryo Miyaichi so allmählich genug von der Corona-Zwangspause, St. Paulis Raketenmann sehnt – wie so viele seiner Kollegen – eine Saisonfortsetzung herbei.
Das Tragen von Mundschutzmasken gehört in Japan schon lange zur Normalität. „Die meisten Menschen tragen sie, um zu versuchen, die anderen vor Schnupfen, Husten oder Grippe zu schützen“, erzählt der 27-Jährige. „90 Prozent der Leute in Japan haben das schon vor Corona so gemacht.“ Ansonsten sei die Lage bei ihm zu Hause durchaus vergleichbar mit der in seiner Wahlheimat. „In Japan ist die Situation ähnlich wie in Deutschland, die Leute müssen zu Hause bleiben und Abstand halten.“
Miyaichi hilft das Torschusstraining beim FC St. Pauli
Abstand ist ein gutes Stichwort. Den hat Miyaichi im bisherigen Saisonverlauf nahezu konstant eingehalten, wenn es darum ging, Bälle im gegnerischen Tor unterzubringen. Ein einziger Treffer steht bislang für ihn zu Buche – da müsste ihm die krasse Häufung an Torschussübungen, die ob des Gruppentrainings derzeit regelmäßig auf dem Plan stehen, doch entgegenkommen. „Vor dem Tor, das war in dieser Saison immer ein Problem für mich“, muss er eingestehen. „Aber ich kann die Zeit jetzt dazu nutzen, das zu verbessern.“
Das könnte Sie auch interessieren: Auch Mini-Jobber sollen beim FC St. Pauli auf Geld verzichten
Ryo Miyaichi hofft, dass alle Sportler bald wieder ran dürfen
Das Wichtigste für ihn momentan sei es, gesund und fit zu bleiben. Für den Tag X. Wann immer der kommen mag. „Ich weiß nicht, ob es wieder losgeht, ich bin nur ein Spieler“, sagt er. Wie er sich fühlen würde, wenn er als Fußballer wieder seinem Job in Pflichtspielen nachgehen darf, während andere Sportarten weiterhin zum Nichtstun verdammt sind, „das ist schwer zu sagen“, räumt er ein. „Ich hoffe, dass alle Sportarten bald wieder starten können.“
Sorgen und Spaß bei Papa Miyaichi
Auch um den Begriff Corona nicht mehr hören zu müssen. „Ein bisschen besorgt“ reagiere er immer noch, wenn er das Wort hört, „ich habe zwei Kinder. Ich hoffe, dass sich die Situation bald bessert.“ Bis dahin sind auch seine Entertainer-Fähigkeiten gefragt. „Die Spielplätze sind alle zu, wir sind viel zu Hause. Aber wir haben immer Spaß.“