St. Paulis Kapitän: Klartext von Avevor: „Platz 17 fühlt sich scheiße an!“
Es ging so schön los. Nach der famosen Aufholjagd beim 2:2 in Bochum nach 0:2-Rückstand und dem folgenden 4:2-Heimsieg gegen Beinahe-Aufsteiger Heidenheim wurden Mut und Attraktivität gelobt.
Doch mittlerweile ist der Zweitliga-Alltag eingekehrt – und der sieht ernüchternd aus. Der FC St. Pauli hat die drittmeisten Gegentore kassiert, nur sieben Punkte nach sieben Spielen und ist nach der 0:3-Klatsche gegen Karlsruhe Vorletzter. Jetzt spricht der Kapitän!
FC St. Pauli: Kapitän Avevor: „Platz 17 fühlt sich scheiße an!“
Der Klartext von Christopher Avevor: „Platz 17 fühlt sich auf jeden Fall scheiße an!” Daran ändert für ihn auch die Tatsache, dass erst sieben Spieltage absolviert sind, nichts.
Über die Gründe für die Flaute mit der Gegentorflut gibt es für den 28-jährigen Abwehrchef ebenfalls nicht viel zu diskutieren. Für ihn ist nicht die hinterste Reihe dafür verantwortlich, sondern bei allen individuellen Fehlern, die mal passieren können, die mangelnde Defensivarbeit aller Mannschaftsteile. „Wir müssen viel wacher und konsequenter vor unserem eigenen Tor sein.”
Eine Systemfrage lässt der gebürtige Kieler nicht zu. Für ihn ist es nicht die Frage, ob man mit einer Dreier- oder Viererkette agiert. „Man kann taktisch immer alles hinterfragen, umstellen. Fakt ist, das wurde im Spiel gegen Karlsruhe deutlich: Wenn die Zweikämpfe und die zweiten Bälle nicht gewinnst, dann ist klar dass du Probleme kriegst – egal in welchem System du spielst.”
Avevor: „Das sind die Basics im Fußball“
Es ginge ausschließlich um Cleverness und Konsequenz in den Duellen Mann gegen Mann: „Das sind die Basics im Fußball, wo wir uns verbessern müssen.” Man solle jetzt nicht den Taktik-Fuchs rausholen und versuchen, irgendwelche Wunderlösungen zu finden. Hoffnung macht Avevor nicht nur die Tatsache, dass in der Tabelle noch alles eng beieinander ist.
„Wir arbeiten hart, jeder ist wissbegierig, will sich weiterentwickeln. Das sieht man auch an der Spielanlage, da haben wir gegenüber letztes Jahr einen Schritt nach vorn gemacht.” Dass die Moral stimmt, würden einige erfolgreiche Aufholjagden zeigen. Das erste Ziel ist ein Sieg in Paderborn. „Dann sieht die Tabelle schon wieder ganz anders aus.”
Stammplatz verloren: Das sagt St. Paulis Avevor
Avevor hatte in den vergangenen Wochen genug mit sich selbst zu tun. Aufgrund seiner langen Pause nach komplizierter Fußverletzung zeigten sich bei ihm kleine gesundheitliche Rückschläge und Formschwankungen. „Das ist eine Achterbahnfahrt.” Die Rückkehr zu alter Stärke braucht Zeit. „Das ist normal, aber auch nervig.”
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Vor allem, wenn es den Stammplatz kostet. Den hat er nach seinem Minus-Auftritt beim 2:2 gegen Nürnberg erstmal eingebüßt. „Es hat mit dem Kapitänsamt nichts zu tun – es ist für einen Spieler grundsätzlich immer scheiße, wenn du nicht spielst. Wenn es okay für dich ist, dass du mal draußen bist, hast du hier definitiv nichts zu suchen.”
Am Freitag (14 Uhr) beim Test in Bremen will Avevor zeigen, dass es ihm wieder gut geht und er nicht mehr weit von seiner Bestform entfernt ist.