• Flum im Gespräch mit Schiedsrichter Dr. Brych.
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St. Paulis Routinier: Flum ist der Kabinen-Kapitän

Johannes Flum hat es beim 1:1 gegen den Bundesliga-Aufstiegsfavoriten VfB Stuttgart mal wieder allen gezeigt: Auch mit seinen 32 Jahren und der entsprechenden Erfahrung kann er der Mannschaft noch helfen.

„Das ist ein gutes Gefühl. Aber ich habe daran auch nicht gezweifelt. Wenn es so wäre, dann würde ich mich auf die Tribüne setzen.“

Starkes Zusammenspiel mit Sobota und Benatelli

Das gelungene Zusammenspiel im Mittelfeld mit den anderen beiden Routiniers Waldemar Sobota (32) und Rico Benatelli (27) habe ihm viel Spaß gemacht: „Der Trainer wollte erreichen, dass wir im Zentrum stabil sind gegen offensivstarke Stuttgarter. Ich glaube, dass ist uns gut gelungen. Ich kenne Waldi ja schon sehr lange, Rico immerhin ein halbes Jahr.  Ich wusste, dass es mit uns gut klappen kann, weil sie sehr gute Fußballer sind.“ Dann fügt er augenzwinkernd hinzu: „Es war eine gute Idee vom Trainer, uns da zusammen spielen zu lassen.“

Startelf-Einsatz war keine Überraschung

Überrascht von seiner Nominierung sei er nicht gewesen: „Der Trainer hat uns allen gesagt, dass wir ganz eng beieinander sind im Mittelfeld, dass es da einen Konkurrenzkampf gibt.“ Beim 1:3 in Fürth hatten noch Christopher Buchtmann und Finn Ole Becker auf dem Rasen gestanden. Flum: „Das hatten sie sich durch die Siege gegen Wiesbaden und Bielefeld auch verdient. Aber dann hatten die keinen guten Tag. Das wissen sie selbst, sie müssen sich steigern. Der Trainer hat Veränderungen vorgenommen. Da wusste ich, dass ich eine Alternative sein kann.“

Flum: „Wir haben eine wahnsinnige Flexibilität“

Flum betont, dass Jos Luhukay gerade im Zentrum Variationsmöglichkeiten habe: „Im Zentrum haben wir eine wahnsinnig hohe Flexibilität mit unterschiedlichen Spielertypen. Für alle gilt es, die Konzentration hochzuhalten, weil jeder spielen will. Wichtig, dass wir uns dem Konkurrenzkampf stellen. Jeder kann sich seine Chance erarbeiten.“

Flum ist auf dem Platz wichtig –  und auch in der Kabine. Dort ist er eine Art Kapitän. Der gebürtige Waldshuter kommt mit allen Generationen gut klar, wirkt oft ausgleichend, hat für alle ein offenes Ohr und Tipps parat.

Flum hat Angst vor Instagram: „Ich bin gefährdet“

Lustig: Flum selbst ist nicht in den sozialen Medien tätig. Aber bei Auswärtsspielen schnappt er sich gern das Handy von Becker und „stöbert“ bei Instagram: „Ich finde es total spannend, auch wenn ich kein großer Fan bin. Ich kann verstehen, dass die Jungs das machen. Aber ich lasse es lieber, weil ich gefährdet bin. Ich schütze mich selbst. Die Zeit zu Hause mit meiner Family ist mir heilig.“

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Tipps für die Youngsters

Den Youngsters empfiehlt er in Bezug auf ihren Beruf im Hier und Jetzt zu leben: „Ich kann den Jungs nur sagen, dass sie nicht an morgen oder übermorgen denken sollen. Der Tag heute zählt. Sie können sich jeden Tag verbessern, und das ist wichtig, weil diese Zeit im Fußball so schnell fliegt.“

Einer seiner jungen Spezis ist Leo Östigard, der ihn launig als „Vater“ bezeichnet hat. Flum: „Ich bin mit Philipp Ziereis auf einem Zimmer, verstehe mich sehr gut mit ihm. Aber das gilt auch für seinen direkten Konkurrenten Leo. Wir sprechen oft über alle möglichen Sachen, ich gebe ihm Ratschläge. Aber er kann auch mir was sagen.“

Sein Ratschlag für Knoll

Flum macht sich stets Gedanken um seine Mitstreiter. Zum Beispiel um Marvin Knoll, der zuletzt vom Führungs- und Stamm- zum Ersatzspieler wurde: „Zurzeit hat Knolli gerade ein Phase, wo er hinten dran ist. Wir haben ja auch einen wahnsinnigen Konkurrenzkampf. Seine Qualität ist unumstritten. Jetzt muss er dranbleiben. Er muss kämpfen. So ist der Leistungssport manchmal. Das ist für den Kopf nicht leicht. Das habe ich ja auch schon erlebt.“

Flum, der Mutmacher: „Es geht so schnell, dass man wieder auf dem Platz steht. Es verletzt sich einer, oder der Trainer hat eine andere Idee. Mein Tipp deshalb: Marvin muss auf dem Gaspedal bleiben, Vollgas, das macht er. Ich bin sicher, er wird er gefestigt rauskommen.“

Flum möchte bei St. Pauli bleiben

Wie lange Flum noch für alle da sein wird, ist ungewiss. Sein Vertrag läuft im Sommer aus: „Ich bin mit Feuer dabei, könnte mir vorstellen, hier länger zu spielen. Im Trainingslager habe ich ein gutes Gespräch mit Sportchef Andreas Bornemann gehabt.“ Derzeit ist Flum beim FC St. Pauli nicht wegzudenken.

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