St. Paulis Toptalent: Luhukay: „Becker muss in allen Bereichen zulegen“
Beim Hamburger Derby gegen den HSV musste er bereits nach 34 Minuten für Marvin Knoll weichen, weil er überfordert schien. Eine Auswechslung noch vor der Halbzeit – das ist für jeden ambitionierten Fußballer die Höchststrafe. Beim Nordderby gegen Osnabrück könnte Finn Ole Becker beim Anpfiff sogar draußen sitzen.
Trainer Jos Luhukay ließ sich nicht in die Karten schauen, sagte nur: „Entweder spielt Knoll oder Becker. Das sind die zwei Spieler, die eine echte Konkurrenzsituation auf dieser Position haben.“
Luhukay: „Es kann nicht immer die Note eins oder zwei geben“
Der 19-jährige Becker ist das größte St. Pauli-Talent seit vielen Jahren. Da sind Ups and Downs ganz normal. Luhukay weiß das natürlich, er will dem Youngster helfen: „Ich habe mit ihm zusammengesesses und ihm die Spielszenen gezeigt. Er hat versucht, richtig aggressiv in die Zweikämpfe zu kommen. Er war aber am Ball zu unruhig. Für einen junger Spieler, der jetzt schon so viel Einsätze gehabt hat, kann es nicht immer eine Note eins oder zwei geben. Man muss auch mal mit einer Note vier oder fünf rechnen. Aber dafür wird man auch gestärkt, und wird man auch vom Jugendspieler zum Mann.“
St. Paulis Trainer: Becker muss in allen Bereichen zulegen
Der Coach erklärt, dass Becker noch in allen Bereichen zulegen müsse. Als U19-Spieler habe der quasi die U23 übersprungen: „Man muss einen jungen Spieler begleiten, damit er eine Zukunft hat und sich von Spieltag zu Spieltag weiterentwickeln kann.“ Die frühe Auswechslung sei „ein nicht so tolles Erlebnis“ gewesen, aber das gehöre zum Profifußball hinzu.
„Finn Ole hat Charakter“
Luhukay ist sicher: „Er ist ein stabiler Junge, der im Kopf sehr klar ist, der das auch einzuordnen weiß, der damit umgehen kann. “ Becker sei sehr respektvoll mit der unangenehmen Situation umgegangen, sei nach seinem Austausch bei der Mannschaft geblieben und habe mit ihr zusammen nach dem Abpfiff bei den Fans gefeiert: „Auch das zeigt was, für einen Charakter er hat, und wie er sich identifiziert mit seinen Mitspielern und diesem Verein.“
Keine Frage: Auch wenn Finn Ole Becker gegen Osnabrück und vielleicht auch in den kommenden Partien nicht in der Startelf sein sollte – er steht vor einer großen Karriere.