Tausende Fans vorm leeren Stadion: Bengalo-Wahnsinn bei BVB-Aus in Paris
Paris –
Die Reise war keine leichte für die Profis von Borussia Dortmund. Da lauerte als Gegner nicht nur Ex-BVB-Coach Thomas Tuchel (46) mit seinem Star-Ensemble von Paris Saint-Germain, sondern es durften auch keine Fans zur Unterstützung in den Prinzenpark.
Das störte bei PSG aber offenbar niemanden. Pünktlich zum Anpfiff zündeten die Anhänger ein riesiges Feuerwerk, das auch aus dem Stadion zu sehen war. In regelmäßigen Abständen folgt Pyrotechnik.
Immer wieder knallte es im Stadionumfeld. Denn vor dem Prinzenpark hatten sich Tausende PSG-Fans versammelt, die ihre Mannschaft lautstark unterstützten. Auch wenn sie das Spiel nicht auf der Tribüne verfolgen konnten, eskalierten die Fans und zündeten Pyrotechnik en masse.
Von den Ultras neben dem Stadion ließen sich die Dortmunder früh einschüchtern. Vor allem im ersten Durchgang fehlte dem BVB jegliche Durchschlagskraft nach vorne bei viel zu vielen Fehlpässen. So war die 2:0-Halbzeitführung für PSG nicht unverdient.
Neymar münzte die Überlegenheit der Gastgeber per Kopf in eine Führung um (28.). „Das darf uns nicht passieren, dass Neymar frei einköpfen kann aus fünf Metern“, sagte Mats Hummels nach dem Spiel bei Sky. In der Nachspielzeit des ersten Durchgangs stellte dann der Ex-Münchner Juan Bernat auf 2:0.
Borussia Dortmund viel zu harmlos
Erst gegen Ende der Partie gingen die Schützlinge von BVB-Coach Lucien Favre (62) etwas mehr Risiko ein, kamen aus der Distanz ein paarmal zum Abschluss – holten aber höchstens einen Eckstoß raus. „Wir haben es nicht geschafft, genug Druck auf den Strafraum zu entwickeln. Wir hatten nicht genug Torchancen, das müssen wir uns eingestehen.“
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In der Schlussphase wurde es dann noch einmal richtig hektisch. Nach einem taktischen Foul von Emre Can an Neymar gerieten die beiden aneinander. Eine Rudelbildung mit Dan-Axel Zagadou und Tuchel mittendrin später zückte Schiedsrichter Anthony Taylor (England) die Rote Karte gegen Can, weil er Neymar umgeschubst hatte – eine harte Entscheidung.
Nach dem Spiel feierten dann die Spieler von PSG auf der Tribüne mit den Fans außerhalb des Stadions – ähnlich wie es die Gladbacher nach dem Derbysieg gegen Köln machten.
Damit schied Borussia Dortmund am Ende verdient gegen den Favoriten Paris Saint-Germain aus, wahrte aber sein Gesicht – ein Auswärtstor hätte zumindest die Verlängerung bedeutet. So aber setzte sich Paris nach Hin- und Rückspiel mit 3:2 durch.