Marvin Willoughby (r.) und Benka Barloschky lächeln in die Kamera.
  • Marvin Willoughby (r.) und Benka Barloschky ziehen ein positives Saisonfazit.
  • Foto: WITTERS

Bosse ziehen Saison-Fazit: Den Hamburg Towers steht ein Umbruch bevor

Eine dramatisch knappe Niederlage vor Rekordkulisse im Jubiläumsspiel, ein enger Kampf in der BBL, kaum Erfolg im Eurocup und das knappe Verpassen der Playoffs. Das zehnte Jahr der Veolia Towers Hamburg war ein ständiges Auf und Ab. Jetzt hat die Towers-Chefetage um die Geschäftsführer Marvin Willoughby und Jan Fischer sowie Trainer Benka Barloschky eine Bilanz der Jubiläumssaison gezogen und einen Ausblick auf das kommende Jahr gegeben.

Knapp eine Woche ist die 78:91-Niederlage im zweiten und entscheidenden Play-In-Spiel gegen die MHP RIESEN Ludwigsburg her und noch immer scheint der Stachel bei den Verantwortlichen der Towers zu sitzen. „Die Enttäuschung ist immer noch da“, gibt Barloschky einen Einblick in seine Gefühlswelt. Und auch Willoughby geht es ähnlich: „Das Spiel vom Donnerstag sitzt noch tief“, so der Towers-Geschäftsführer. „Wir haben es verpasst zuzuschlagen.“

Willoughby zufrieden: „Hat mich stolz gemacht“

Losgelöst vom Ludwigsburg-Spiel blicken die Türme dennoch zufrieden auf die Saison zurück – auch wenn das Wort durchschnittlich die Saison der Towers wohl am besten beschreibt. „Die Saison hat mich stolz gemacht“, sagt Willoughby über den zehnten Platz der Wilhelmsburger mit einer ausgeglichenen Bilanz in der BBL. Und auch Barloschky betont: „Wir haben eine gute Saison gespielt.“ Der 36-Jährige, der seit Januar 2023 im Amt ist, zeigt sich nach seiner ersten kompletten Spielzeit als Headcoach der Towers zufrieden. „Ich gehe hier gerne zur Arbeit. Ich mache das mit viel Herzblut.“

Mit viel Leidenschaft meisterte Barloschky den erneuten Kaderumbruch im vergangenen Sommer. Nach einer Findungsphase und dem damit verbundenen durchwachsenen Saisonstart kamen die Towers immer besser in Schwung. Die 17 Siege und 17 Niederlagen am Saisonende bedeuten zwar Mittelmaß, aber auch eine Steigerung gegenüber dem Vorjahr, als die Hamburger mitten im Abstiegskampf nur 12 Siege einfuhren. „Ich bin glücklich mit unserer Arbeitskultur“, lobt Barloschky seine Truppe. „Wir hatten Spieler, die zwei Stunden vor Trainingsbeginn in der Halle waren.“

Verpasste Playoffs – Barloschky vermisst den Killerinstinkt

Entscheidend dafür, dass es am Ende nicht für die Playoffs reichte, war aber die Bilanz gegen die Teams, die in der Tabelle über den Towers standen. Nur drei Siege gelangen in der regulären Spielzeit gegen eben jene Teams. „Wir hatten eine unglaubliche Konstanz gegen die Mannschaften, die unter uns standen“, sagt Barloschky mit Blick auf die andere Seite der Statistik. „Das war schon beeindruckend, wie wir diese Pflichtsiege eingefahren haben.“

Ebenso beeindruckend war dann der historische Erfolg gegen den Tabellenneunten EWE Baskets Oldenburg im ersten Play-In-Spiel. Mit der Niederlage in Ludwigsburg zwei Tage später war die Sommerpause und das Verpassen der Playoffs für die Towers jedoch beschlossene Sache. „Mir hat in einigen Spielen der Killerinstinkt gefehlt. Das war der Knackpunkt, wo es noch einmal so richtig nach oben hätte gehen können“, bedauert der 36-Jährige und betont: „Für die nächste Saison müssen wir ab Tag eins einen noch härteren Killerinstinkt zeigen, um für die Momente bereit zu sein.“

Nächster Umbruch im Sommer?

Denn ab sofort richtet sich der Blick auf die nächste Saison und „die Arbeit verlagert sich von der Trainingshalle an den Schreibtisch“, so Barloschky. Und auch wenn die Wilhelmsburger einen klaren Wunsch nach Kontinuität haben, wird sich im kommenden Jahr einiges ändern. „Man wird nicht die gleiche Mannschaft haben können“, räumt Barloschky ein. Dementsprechend wird der Spielermarkt schon frühzeitig genau beobachtet. Der Radius dürfte sich durch die finanziellen Mittel des neuen Sponsors definitiv erweitert haben. Doch damit nicht genug. Wie Fischer erzählt, haben die Towers noch Platz für einen weiteren Exklusivpartner und sind bereits in den Gesprächen.

Das könnte Sie auch interessieren: Sechs Vereine in drei Jahren! Wie ein Towers-Profi in Hamburg sein Zuhause fand

Ein weiteres wichtiges Argument bei den Vertragsverhandlungen – unabhängig ob Neuverpflichtung oder Verlängerung – wird der Eurocup sein. Das internationale Geschäft war für die Towers in dieser Saison, die im Februar mit zwei Siegen aus 16 Spielen endete, zwar wieder einmal eine Lernerfahrung. Klar ist aber: Die Towers wollen auch in der Saison 2024/2025 im Eurocup antreten. Und die Zeichen stehen gut, dass sich die Fans auch in der kommenden Saison auf europäischen Basketball im Inselpark freuen können, wie die Towers-Geschäftsführung bestätigt.

Weiteres Spiel in der Barclays Arena geplant

Grund zur Freude gibt es auch für die Fans, die auf ein weiteres Spiel in der Barclays Arena gehofft hatten. Fischer bestätigte, dass die Towers auch in der kommenden Saison ein Spiel in der Halle neben dem Volksparkstadion austragen wollen. Denn die knappe Niederlage im Jubiläumsspiel gegen die Bayern vor der bisher größten Basketballkulisse in Hamburg war für Fischer „definitiv das Highlight der Saison“.

Email
Share on facebook
Share on twitter
Share on whatsapp