Eurocup-Party: Towers lassen schwarz-gelbe Wand einstürzen
Die griechischen Gäste brachten viel Stimmung, ließen dafür aber die Punkte da: Den Hamburg Towers gelang mit dem 93:69 (54:38) gegen Aris Thessaloniki der zweite Erfolg im Eurocup.
Hamburg war schwarz-gelb – zumindest am Dienstagabend in der Wilhelmsburger Inselpark-Arena. Die Fans von Aris Thessaloniki hatten beim Eurocup-Spiel vor 2169 Zuschauern farblich und stimmlich klar Oberwasser- noch verstärkt durch Anhänger von Borussia Dortmund, mit denen aus Fußballzusammenhängen eine Fan-Freundschaft besteht. „Aris, Aris, olé, olé, olé“, schallte es schon eine halbe Stunde vor Spielbeginn durch die Halle, als die Aris-Athleten zum Einspielen das Parkett betraten. Towers-Coach Benka Barloschky hatte bereits vorab mit „einer Auswärtsatmosphäre in unserem Zuhause“ gerechnet – und sein Team darauf gut eingestellt.
Basketball: Hamburg Towers mit starker Anfangsphase
Die beiden Towers-Trommler, die gegen den Dauergesang der Gästefans tapfer dagegen hielten, durften sich früh über einen Dunk von Kur Kuath zur 4:0-Führung der Hamburger freuen. Es war der spektakulärer Höhepunkt einer starken Anfangsphase, durch die die Türme nach viereinhalb Minuten mit zehn Punkten (14:4) vorne lagen – ein Vorsprung, der auch zur ersten Viertelpause (24:14) noch Bestand hatte. Insbesondere dank der starken Leistung unter den Körben: Die Türme erkämpften sich in den ersten zehn Minuten zwölf Rebounds, je sechs hinten wie vorne.
Weil die Wilhelmsburger auch im zweiten Abschnitt nicht locker ließen, vertrieben sich die Aris-Fans die Zeit mit einer griechischen Variante von „Bella Ciao“, ehe die Einpeitscher im Block zwischendurch zum rhythmischen Händeklatschen anhielten. Jaizec Lottie ließ sich von der Stimmung nicht irritieren und traf per Dreier zum 38:21. Die zeitweilig sogar 22 Zähler Vorsprung (49:27) schmolzen bis zur Pause zu einem immer noch komfortablen 54:38.
Towers souverän: Saloniki-Fans trösten sich mit „Go West“
In der zweiten Spielhälfte mussten die Towers gegen die schwarz-gelbe Wand angreifen, doch weder Schals noch Fahnen im Hintergrund trübten ihre Treffgenauigkeit. Auch nicht die Thessaloniki-Version von „Go West“, auf die die Gästefans nun musikalisch umschwenkten. Dank Boxen-Unterstützung gelang dem Towers-DJ in Spielpausen immerhin ein akustisches Unentschieden.
Im Basketball selbst gibt es kein Unentschieden – und die Towers ließen keinen Zweifel mehr an ihrem Erfolg aufkommen. Packte Aris mal einen Dreier aus, um ganz eventuell eine Aufholjagd einzuläuten, konterten die Hamburger dies prompt mit einem ebenfalls erfolgreichen Distanzwurf – wie etwa Zsombor Maronka mit einem Dreier zum 67:49 tief im dritten Viertel.
Stark im Team: Ivey sammelt Punkte, Kuath Rebounds
Als Thessaloniki sechs Minuten vor Schluss auf zwölf Punkte (81:69) herankam, rief Barloschky seine Schützlinge sicherheitshalber zu einer Auszeit zusammen. Mit zwei sicheren Freiwürfen beendete Lottie danach den Mini-Lauf des zehnmaligen griechischen Meisters. „Wir sind mit hoher Energie aufgetreten und haben uns viele Möglichkeiten erspielt“, war Coach Barloschky zufrieden.
Fleißigster Punktesammler wurde schließlich Brae Ivey, der insgesamt 15 Zähler zum 93:69-Sieg beisteuerte, dem höchsten Heimerfolg in der Eurocup-Geschichte der Türme. Ihm folgten Kerondre Kennedy (14) sowie Maronka und Kenneth Ogbe (beide 12). Aus einer überzeugenden Teamleistung ragte Center Kuath mit ganz starken zwölf Rebounds heraus.
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Nach dem Erfolg gegen Ankara war es für die Towers der zweite Eurocup-Heimsieg in Folge – aber eben auch insgesamt erst der zweite im achten Spiel. Mit 2:6-Siegen haben die Hamburger mit Saloniki gleichgezogen, der Playin-Platz sechs in der Eurocup-Gruppe B (3:4 Siege) ist nun zumindest wieder in Sichtweite. Zunächst geht es aber am Freitagabend in der Bundesliga weiter, wenn die Türme mit europäischem Rückenwind bei den Academics Heidelberg antreten.