• Lange Gesichter: Michael Carrera (l.) und Co. schlurfen vom Feld.
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Ligabetrieb eingestellt: Corona-Krise: Hamburg Towers erwarten „harte Konsequenzen“

Wegen der andauernden Gefahr einer Infektion mit dem Coronavirus wurde die BBL erst vergangene Woche vorzeitig auf Eis gelegt. Niemand weiß genau, wie es weitergeht, bei vielen Teams herrscht Ratlosigkeit. Und die Angst vor einem finanziellen Ruin. Auch die Bosse der Hamburg Towers bereiten sich auf verschiedene (Horror-)Szenarien vor.

Alle Sportveranstaltungen in Hamburg wurden von der Stadt untersagt, auch der Betrieb und das Training fallen in sämtlichen Ligen aus. Nur der HSV und St. Pauli genießen eine Ausnahmeregelung, dürfen weiter zusammen arbeiten. Die Towers, Hamburgs einziges Erstliga-Team in den großen Sportarten, dürfen das vorerst aber nicht.

Towers-Chef Marvin Willoughby: „Wird harte Konsequenzen geben“

Wie die MOPO erfuhr, bemüht sich die Geschäftsleitung um Boss Marvin Willoughby auch um eine Sondergenehmigung für die Basketballer aus Wilhelmsburg. Solange es die aber nicht gibt, halten sich die Spieler individuell fit. Die Halle im Inselpark ist nur noch für die Profis zugänglich.

Willoughby betonte dazu, dass seine Spieler „absolut freiwillig“ entscheiden könnten, ob sie rausgehen und trainieren wollen. „Es wird Konsequenzen geben, harte Konsequenzen für uns als Organisation. Aber damit kann man sich auch in drei Wochen beschäftigen. Wichtiger ist jetzt, dass wir die richtigen Vorkehrungen treffen und das gesellschaftliche Problem kleinkriegen.“ Ausländische Spieler dürften sogar in die Heimat fliegen, wenn sie wollten, so Willoughby. „Jeder, wie er will.“

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Harte Konsequenzen – die warten tatsächlich auf die Towers, aber auch auf jedes andere Team der Bundesliga. Ein Komplettausfall der Liga und der Spiele würden herbe finanzielle Einbußen bedeuten. Die Towers nehmen nach MOPO-Informationen pro Heimspiel um die 70.000 Euro an Ticketerlösen ein – mehr als 40 Prozent ihres Saisonetats wird mit dem Geld gedeckt. Fehlen die Einnahmen, wird es eng. Im schlimmsten Fall droht der Bankrott.

Bei Verschiebung der Spiele: Neue Verträge für Spieler

Und selbst wenn die Liga binnen der nächsten 14 Tage zu der Entscheidung kommt, die Spiele zu verschieben, wartet das nächste Problem: Denn sollten die Partien einfach zeitlich nach hinten versetzt, also bis in den Juni gespielt werden, müssten die Teams die Verträge mit ihren Spielern verlängern. Die gehen nämlich nur bis Mai. Eine weitere Zusatzbelastung! „Für dieses Szenario hat es bereits Gespräche mit einigen unserer Sponsoren gegeben“, so der Towers-Sprecher weiter. Ergebnis: offen.

Martin Geissler, der Manager der Syntainics MBC aus Weißenfels, sagte, dass es unrealistisch sei, den Spielbetrieb über den Mai hinaus aufrechterhalten zu können. Er sprach sich für eine Annullierung der Saison ohne Absteiger aus. „Es wäre unter den gegebenen Umständen nicht gerecht, wenn man sagen würde: Die Mannschaft darf jetzt nicht mehr dabeibleiben. Jede Mannschaft ist unverschuldet da reingekommen“, so Geissler.

In der aktuellen BBL-Tabelle ist Weißenfels Vorletzter. Die Hamburg Towers belegen den 17. und damit letzten Platz.

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