Nach Pausen-Panne und Einwurf-Patzer: Towers verlieren Thriller gegen Braunschweig
Es war die entscheidende Szene des Spiels, eine, die ihnen den Jahreswechsel vermiesen wird. Zehn Sekunden waren noch zu spielen. Die Towers lagen mit 86:89 gegen die Basketball Löwen Braunschweig zurück in der Inselpark-Arena. Nach einer Auszeit von Trainer Benka Barloschky aber hatten sie alles noch in der Hand und einen eigenen Einwurf. Das Problem: Jaizec Lottie blieb zu lange an der Linie stehen, brachte den Ball nicht ins Spiel. Die Chance auf den Ausgleich, sie war vertan. Der Ballbesitz wechselte. Braunschweig machte die beiden letzten Punkte des Spiels. Das 86:91 (24:22, 20:25, 26:27, 16:17) gegen die Löwen, es war eine durch den Einwurf-Patzer extrem ärgerliche, weil vermeidbare Niederlage.
Nach zuvor zwei Niederlagen in Folge in der Bundesliga hätten die Towers dringend einen Sieg gebraucht, um im Kampf um die Play-in-Plätze wieder Boden gutzumachen. Die Hamburger aber wussten, dass die Aufgabe gegen die Braunschweiger schwer werden würde. Mit nun sechs Siegen in Serie sind die Niedersachsen das formstärkste Team der Liga.
Ein deutscher 3×3-Weltmeister unterstützt die Towers
Und auch die Unterstützung eines Weltmeisters konnte den Towers in der mit 3400 Zuschauern ausverkauften Inselpark Arena nicht den Abend retten. 3×3-Basketballer Fabian Giessmann hatte sich im Towers-Dress unter die Spieler gemischt. Der 2,05 Meter große 19-Jährige hatte im September bei der U23-WM im 3×3-Basketball in der Mongolei mit Deutschland Gold geholt, wurde auch als MVP des Turniers ausgezeichnet. Während der Partie nahm Giessmann am Rande des Courts neben dem verletzten Zsombor Maronka Platz.
Die Towers starteten gut in die Partie. Grund hierfür war nicht nur die Leistung der Türme, die mit einem Dunk von Kenneth Ogbe das Spiel eröffneten, sondern auch Fehler die sich wiederholt in das Aufbauspiel der Löwen einschlichen. Braunschweigs Coach Jesus Ramirez nahm früh die erste Auszeit. Mit Erfolg. Die Führung der Towers schmolz von 19:9 auf 24:22.
Shot-clock-Panne sorgt für verlängerte Halbzeitpause
Die Towers verloren zunehmend ihren Spielfluss, gerieten mit 28:35 in Rückstand. Dank Jordan Barnett – mit 20 Punkten am Ende bester Werfer der Hamburger – blieben sie aber zur Halbzeit in Schlagdistanz. Mit einem Dreier verkürzte der Mann aus Missouri auf 44:47.
Der Start nach der Halbzeit verzögerte sich aufgrund von technischen Problemen mit der Shot clock um fast zehn Minuten. Als die Probleme behoben waren, wirkten die Towers zwar zunächst wacher und gingen wieder in Führung (64:58), der Rhythmus aber war schnell wieder dahin – vor dem letzten Viertel hieß es 70:74, auch weil der nachverpflichtete Johnathan Stove über weite Strecken neben sich stand. In mehr als 16 Minuten Spielzeit verbuchte der US-Amerikaner keinen einzigen Punkt. „Er hat hart gearbeitet und ist jemand, der durch seine Physis zum Korb kommt. Heute hat er ein paar Einfache daneben gelegt, ist nicht an die Freiwurflinie gekommen, manchmal gibt es solche Abende“, zeigte sich Barloschky, der am Neujahrstag 37 Jahre alt wird, noch gnädig.
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76 Sekunden vor Schluss glichen die Towers dank eines hellwachen Lottie dennoch aus (84:84). Dann aber war es ausgerechnet der Guard, der es beim Einwurf nicht schaffte, den Ball ins Spiel zu bringen. Es war das dramatische Ende eines Thrillers. „Ich bin zufrieden mit der Leistung des Teams, auch wenn es gerade wehtut“, sagte Barloschky. Besser machen können es die Towers am Freitag (18 Uhr/MagentaSport) im Eurocup, wenn sie in Rumänien bei Cluj-Napoca antreten.