• Wenn Hollatz abhebt, können seine Gegner in der Regel nur staunen. Wie hier zuletzt gegen Göttingen
  • Foto: WITTERS

Towers-Juwel: Wie Justus Hollatz eine Basketball-Weisheit widerlegt

Wenn er spricht, merkt man ihm noch sein junges Alter an. Auf dem Parkett präsentiert sich Justus Hollatz, gerade einmal 20, dagegen wie ein erfahrener Veteran. Eine außerordentliche Fähigkeit, diese Abgeklärtheit, die man nur durch Zeit erlernen kann. Dazu zeigt er sich zuletzt sprunggewaltig. Für den Hamburger Jung scheint es gar kein Limit zu geben.

Hoch, höher, Hollatz. Denn nicht nur das Talent des jungen Mannes scheint unerschöpflich, die Sprungkraft ist es offenbar auch. In den vergangenen Spielen suchte er sich regelmäßig „Opfer“ aus, über die er eiskalt hinwegstopfte. Gegen Bayreuth musste Nationalmannschaftskollege Andreas Seiferth dran glauben, am Dienstag beim 93:91 der Towers dann fast die gesamte Göttinger Mannschaft.

Towers-Juwel: Wie Hollatz eine Basketball-Weisheit widerlegt

„Ich hatte am Anfang der Saison häufig die Möglichkeit, habe es aber irgendwie nicht gemacht, obwohl ich im Training immer zum Dunk hochgehe, wenn sich mir die Chance bietet“, erzählt Hollatz im MOPO-Gespräch. „Im Spiel habe ich dann lieber einen Korbleger gemacht. Was aber nicht so schlau ist, weil die Chance gefoult zu werden höher ist, wenn ich zum Dunk hochgehe. Und es setzt natürlich ein Ausrufezeichen.“

Nun versucht der 20-Jährige aggressiver zu sein – mit sichtbarem Erfolg. Und zwar nicht nur für ihn, wie er erklärt: „Wenn ich nicht aggressiv ziehe, schadet das unserem Spiel, weil wir keine offenen Würfe kreieren.“

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Hollatz widerlegt mit seiner Athletik auch die unter Basketballern verbreitete These, dass weiße Spieler nicht springen könnten. Frei nach dem Film „White Men Can’t Jump“ mit Woody Harrelson und Wesley Snipes. Ob er ein „Wunsch-Opfer“ aus der Liga hat, über den er gerne einmal stopfen würde? Da lacht der 1,91-Meter-Guard: „Nein, ich nehme jeden gerne mit aufs Poster.“

Unter Pedro Calles hat der Marmstorfer den nächsten Schritt in seiner Entwicklung genommen. Der Spanier schenkt ihm Vertrauen und überträgt viel Verantwortung auf sein Schützling. Nächster Schritt: Playoffs.

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