• Lisa Graf zwingt Long Covid dazu, ihre Karriere zu beenden.
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Traum geplatzt: Deutsche Top-Schwimmerin beendet wegen Long Covid Karriere

Bei der Schwimm-EM in Budapest hätte auch Lisa Graf an den Start gehen können. Doch die deutsche Rekordhalterin erklärte ihren Rücktritt vom Leistungssport. Eine COVID-19-Erkrankung hat sie aus der Bahn geworfen.

Das Gesicht von Lisa Graf ist halb im Dunkeln versteckt, doch der Instagram-Eintrag neben dem düsteren Bild beginnt stimmungsvoll. „Hallöchen ihr “, schreibt die Schwimmerin – um ein paar Zeilen später doch eine traurige Botschaft zu verkünden: Rücktritt vom Leistungssport wegen Long Covid.

Long Covid zwingt Schwimmerin Lisa Graf zum Karriereende

Mitte Januar war die deutsche Rekordhalterin über 200 m Rücken positiv auf Corona getestet worden. Danach habe sie sich auf einem „langen und steinigen Weg so gut es ging“ im Training zurückgekämpft. „Doch leider plagten beziehungsweise plagen mich auch jetzt noch Beschwerden, welche auf COVID zurückzuführen sind“, verriet die mehrfache deutsche Meisterin. Sie werde sich „jetzt aus dem Wettkampfsport zurückziehen“ und sich auf ihre „hundertprozentige Genesung“ sowie ihr Studium konzentrieren.

Für Tokio hätte sich Graf noch etwas weiter gequält, doch sie verpasste die sportliche Olympia-Qualifikation. Dabei war sie für für den Quali-Zeitraum extra nochmal von ihrem Wohnort Leipzig nach Berlin gewechselt, um dort mit ihrem langjährigen Trainer Lasse Frank vielleicht doch noch das Tokio-Ticket zu buchen. Vergeblich.

„Nur ein Prozent weniger gefährdet die Karriere“: Long Covid als Karriere-Killer

Long Covid trifft auch bestens austrainierte Athleten und Athletinnen. Beispiele dafür gibt es einige: Ringer-Weltmeister Frank Stäbler büßte rund 20 Prozent der Leistungsfähigkeit seiner Lunge ein, Triathletin Katharina Blach hatte lange Zeit kaum noch Gefühl in Händen und Füßen, Eishockey-Profi Janik Möser und Para-Tischtennisspielerin Juliane Wolf erlitten Herzmuskelentzündungen.

Doch auch bei weniger schweren Verläufen kann die Corona-Infektion eine Sportlerkarriere mehr oder weniger beenden. „Wenn die Lunge dadurch künftig nur ein Prozent weniger leistet“, sagte Schwimmstar Florian Wellbrock, „gefährdet das die Karriere“. Sportmediziner Wilhelm Bloch stimmt dem Doppel-Weltmeister zu: „Das Virus verändert die Erythrozyten, die roten Blutkörperchen.“ Geschädigte rote Blutkörperchen binden den Sauerstoff schlechter und geben davon weniger an die Muskeln ab. „Das kann die Leistungsfähigkeit natürlich beeinträchtigen“, erklärte Bloch.

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Graf will jetzt nur noch ganz gesund werden. Für die Europameisterschaften, die am Montag in Budapest begonnen haben, wäre sie startberechtigt gewesen. Aber Graf entschied sich gegen eine Teilnahme, denn Tokio hätte ihr „letzter Stopp“ in der Karriere sein sollen. Ihre beste Zeit als Schwimmerin liegt schon ein paar Jahre zurück, den deutschen Rekord über 200 m Rücken erzielte sie 2017 in Berlin. Trotzdem wird sie das DSV-Team vermissen. „Wir wünschen Lisa zuallererst gute Genesung“, sagte Bundestrainer Hannes Vitense, „aber natürlich auch viel Erfolg für die Zeit nach dem Sport“.

Was genau Graf künftig machen wird, verriet sie in ihrem Instagram-Post nicht. Aber sie werde auf ihre „Erfolge, Erfahrungen und vor allem auch schöne Zeiten zurückblicken“, schrieb sie. Den Eintrag beendete sie mit einem lachenden Emoji, das drei rote Herzchen verschenkt. (sid/hoe) 

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