• In Gießen nicht zu stoppen: Towers-Aufbauspieler TJ Shorts (r.).
  • Foto: imago images/Oliver Vogler

Trotz müder Beine: Darum holten die Hamburg Towers den Sieg in Gießen

Der Sieg in Gießen war der nötige Befreiungsschlag für die Hamburg Towers, die zuvor drei Spiele in Serie verloren hatten. Das 95:78 gegen den Tabellenvorletzten klingt deutlich, war aber hart erarbeitet. Das Spiel legte vor allem ein Schwachpunkt dar, an dem die Towers weiter arbeiten müssen – in doppelter Hinsicht.

Am offensiven und defensiven Brett ließ sich das Team von Pedro Calles zu leicht abkochen. Die Zahlen sprechen Bände: Während Gießen solide 40 Abpraller einsammelte, pflückten die Wilhelmsburger nur 22 – eine miese Quote.

Darum holten die Hamburg Towers den Sieg in Gießen

Daran kann Calles aber nicht nur im Training arbeiten. Mit den Center-Ausfällen rund um Hendrik Drescher, Hans Brase und kürzlich Johannes Richter fehlen den Towers wichtige Zentimeter unter den Körben, um den Bälle-Kampf in der Zone überhaupt bestehen zu können. Vor allem die Führung ist nun gefragt, schnell adäquaten Big-Man-Ersatz an Bord zu bringen.

Ansonsten zeigten die Towers in Gießen – trotz müder Beine (drei Spiele in fünf Tagen) –, dass sie ihre Gegner noch immer kontrollieren können. Das klappte allen voran in der Defensive: Nach einer fahrigen ersten Hälfte zogen die Hamburger das Tempo an, erhöhten den Druck und zwangen die Hessen zu schlechten Entscheidungen. Die Folge: 21 Ballverluste der Heimmannschaft.

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„Es ist keine Überraschung, dass Hamburg mit viel Druck spielt“, sagte Gießen-Cheftrainer Rolf Scholz. „Von daher ist es frustrierend, wenn wir 21-mal den Ball wegschmeißen.“

Die Towers wiederum demonstrierten Stärke am Ball, leisteten sich nur sieben Turnover, verteilten als Team 20 Vorlagen, holten elf Steals und zeigten sich insgesamt sehr wurfstark. TJ Shorts lieferte eines seiner besten Spiele (22 Punkte, neun Assists) ab und Terry Allen (20 Punkte, 17 in Viertel drei und vier) schoss Gießen in Hälfte zwei im Alleingang vom Parkett.

Trainer Pedro Calles: „Haben uns in der Halbzeit gefangen“

„Ich rechne meinen Spielern den harten Kampf an“, sagte Towers-Coach Calles nach der Partie. „Im ersten Viertel sind wir nicht mit dem richtigen Ansatz aufs Feld gegangen.“ Danach, vor allem nach der Halbzeit, hätte sich sein Team gefangen und die vorgegeben Ziele umsetzt. „Wir haben sie in der Defensive gestoppt und offensiv ihr Tempo gedrosselt.“ Der Ertrag für die Mühen: Gießen machte nur 32 Punkte in der zweiten Hälfte – die Towers 54. 

Mit dem Sieg bleiben die Towers in Gießen, wo es 2014 schon den ersten ProA-, 2019 dann den ersten Bundesliga-Triumph gab, weiter ungeschlagen. Und mit dem zehnten Saisonsieg weiter auf Platz sieben der Tabelle. Weiter geht es erst am 28. Februar zu Hause gegen Ludwigsburg – Grund ist die Länderspiel-Pause.

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