• Fokussiert und sicher: Julian Pollersbeck feierte ein gelungenes Comeback im HSV-Tor.
  • Foto: Witters/Witters/Pool/Witters

Überraschender Wechsel im Tor: Bleibt Pollersbeck jetzt die Nummer eins beim HSV?

Mit dieser Entscheidung hatte HSV-Trainer Dieter Hecking alle überrascht. Vor dem Wiesbaden-Spiel hatte Torwart Daniel Heuer Fernandes keine Sekunde in dieser Saison auf dem Platz verpasst. Gegen Wehen stand am Sonntag plötzlich Julian Pollersbeck im HSV-Kasten. Heuer Fernandes war nicht mal im Kader. Aus Leistungsgründen wurde er aussortiert. Ein Wechsel, der für viel Gesprächsstoff sorgte, nur Hecking konnte die ganze Aufregung nicht wirklich verstehen.

Beim 2:3 in Stuttgart hatte Heuer Fernandes zuletzt einen Elfmeter verschuldet, ansonsten allerdings eigentlich keine großen Fehler im Spiel gemacht. Der Wechsel im Tor wurde nun mit fehlender geistiger Frische begründet. „Wir hatten eine sehr intensive Zeit. Gerade auch der Torwart steht immer unter großem mentalem Stress. Ich hatte den Eindruck, dass ich einen frischen, unverbrauchten Torwart brauche. Daher war das für mich eine ganz normale Maßnahme“, erklärte Hecking.

Pollersbeck hatte diese Saison nur in der Regionalliga gespielt

Ein Torwartwechsel im Saisonfinale als „normale Maßnahme“? Klingt nett, so ganz normal ist das aber sicher nicht. Fest steht: Heuer Fernandes hat bislang eine solide Saison gespielt, sich aber durchaus auch schon ein paar Fehler erlaubt. Pollersbeck durfte vor dem Wiesbaden-Spiel in dieser Spielzeit noch gar nicht bei den Profis ran. Lediglich fünf Einsätze in der Regionalliga stehen in seiner Statistik. Bei den Profis lag er im internen Torwart-Ranking lange Zeit hinter Heuer Fernandes und Tom Mickel nur auf Rang drei.

Pollersbeck freut sich über das Vertrauen

Die Partie gegen Wiesebaden war für Pollersbeck ein Kaltstart. Die fehlende Spielpraxis war dem ehemaligen U21-Europameister allerdings kaum anzusehen. Er zeigte einige starken Paraden, sah nur bei der einen oder anderen Ecke etwas unsicher aus. Unterm Strich konnte er mit seinem Comeback sehr zufrieden sein. Sein Kommentar nach dem Spiel: „Ich freue mich, dass der Trainer mir das Vertrauen geschenkt – und noch mehr, dass wir alle gemeinsam das Spiel gewonnen haben.“

Hecking lässt die Torwartfrage unbeantwortet

Die entscheidende Frage lautet nun, wie geht es weiter? Steht Pollersbeck auch beim nächsten Spiel am 8. Juni gegen Kiel im HSV-Tor? „Für heute war das die Aufstellung. Gegen Kiel gucken wir wieder“, sagt Hecking lediglich dazu. Klar ist, einen Grund, Pollersbeck direkt wieder aus dem Tor zu nehmen, gibt es eigentlich nicht. Der 25-Jährige hat die Bewährungsprobe gegen Wiesbaden bestanden. Nun hat er auch mehr verdient. Auch an geistiger Frische wird es bei ihm nach nur einem Einsatz kaum mangeln.  

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